Prélude à l'après-midi d'un faune und Psalmensymphonie
Mariss Jansons dirigiert Debussy und Strawinski
Mit dem impressionistischen Orchesterwerk »Prélude à l'après-midi d'un faune« schuf Claude Debussy im Jahr 1894 sein erstes Meisterwerk, das ihm auch den internationalen Durchbruch einbrachte. Die Anregung zu diesem Werk fand Debussy in dem gleichnamigen Gedicht des Symbolisten Stéphane Mallarmé, ein Hirtengedicht, dem der antike Mythos von Pan und Syrinx zugrunde liegt. Die musikalische Hauptrolle hat Debussy der Flöte gegeben, denn diese ist das Attribut und Symbol des verliebten Naturgottes Pan.
Igor Strawinskis Psalmensymphonie zählt zu den bedeutendsten Sakralkompositionen des 20. Jahrhunderts. Entstanden 1930 in Nizza, zeugt das Werk von Strawinskis tiefer Verwurzelung im russisch-orthodoxen Glauben, kompositionstechnisch von seiner zunehmenden Auseinandersetzung mit der älteren Musik. Die Psalmensymphonie beruht textlich auf ausgewählten Versen der Psalmen 30, 40 und 150 des Alten Testaments, die Strawinski in der lateinischen Vulgata-Übersetzung in sein Werk übernommen hat. Strawinskis Musik stellt jedoch nicht, wie etwa die Sakralmusik der Romantik, das subjektive Gebet eines Einzelnen dar, sondern die archetypisch sakrale Haltung einer religiösen Gemeinschaft. Charakteristisch dafür ist schon Strawinskis Verzicht auf vokale Solostimmen. Allein der Chor ist der Träger des Gesangs.
Chor des Bayerischen Rundfunks
Choreinstudierung: Peter Dijkstra
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Claude Debussy: Prélude à l'après-midi d'un faune
Igor Strawinski: Psalmensymphonie
Fotocredit: BR/Peter Meisel