Dokumentation von Filmregisseurin Claudia Müller
Malerin Katharina Grosse im Porträt
Eine Malerin, die das Leinwandformat sprengt!
Katharina Grosses Werk liefert neue Ansätze und Perspektiven auf das, was Malerei sein kann: ein unbegrenztes Feld von Möglichkeiten. Sind das noch Gemälde – oder ist das Vandalismus? Wo beginnen und wo enden sie? Malerei kann infizieren und irritieren und unseren Blick auf die Welt in Frage stellen. Genau dort setzt Grosses Kunst an. Ihre Werke sind ein Angriff auf unsere Wahrnehmung von Begrenzungen, die wir als gegeben hinnehmen. Ihre Bilder und Installationen haben eine visuelle Kraft, die sich aus dem Zusammenspiel von greller Farbigkeit und Hindernissen speist, die von der Bewegung ihrer Spraypistole einfach verschluckt werden. In mehr als 20 Jahren schuf sie ein Œuvre, das im wahren Sinne des Wortes Spuren hinterlassen hat.
Im Mittelpunkt des Films stehen Katharina Grosses Schaffensprozess und ihre immer neue Herangehensweise an Räume, freie Flächen im Außenraum oder die Leinwand. Als roter Faden zieht sich die Einrichtung von Grosses Installation im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin durch den Film – sie ist seit Juni 2020 dort zu sehen –, ergänzt durch Material, das bei der Entstehung von Projekten in den USA, Dänemark und Italien entstand. Arbeiten, die zum Teil zu großen Kontroversen und Anfeindungen aus der Bevölkerung geführt haben. Katharina Grosses Malerei ist ein sinnlich visualisierter Denkprozess, der dazu auffordert, keine Vergleiche zu etwas schon mal Gesehenem anzustellen, sondern eigene Denkräume zu öffnen: "Think Big!" eben. Größe ist kein Maßstab, sondern ein Anspruch, der sich durch ihr ganzes Werk zieht.
Fotocredit: obs/3sat/ZDF/Claudia Müller