WDR Sinfonieorchester
Măcelaru dirigiert Mahler
Intensives Klangerlebnis mit dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Cristian Măcelaru
Auf die Aufführung von Mahlers zweiter Sinfonie müssen Musikfreunde noch warten. In seinem nächsten Konzert mit dem WDR Sinfonieorchester beweist Cristian Măcelaru aber erneut, dass sich auch mit einem kleiner besetzten Orchester ein intensives Klangerlebnis herstellen lässt. In seinem aktuellen Programm legt das Ensemble Resonanzen zwischen Sinfonie und Lied offen und umrahmt das Werk Gustav Mahlers mit Stücken ihm nahe stehender Komponisten des Wiener Kreises um 1900.
So wie man das Lied als die Keimzelle von Gustav Mahlers Sinfonien bezeichnen kann, so weisen seine Lieder in ihrer klanglichen Fülle immer wieder auch sinfonische Züge auf. Im Konzert des WDR Sinfonieorchesters, das am 5. und 6. Februar live aus der Kölner Philharmonie gestreamt wird, stehen die Lieder und Gesänge aus „Des Knaben Wunderhorn“ im Zentrum.
Christina Landshammer (Sopran) und Wiebke Lehmkuhl (Alt), zwei erfolgreiche Mahler-Interpretinnen der jüngeren Generation, bieten sechs der Lieder dar, von denen zwei in einer Orchesterfassung des Komponisten Detlev Glanert zu hören sind.
Alma Mahlers Werke standen zu Lebzeiten im Schatten derer ihres Mannes. Ein klares Rollenverständnis erlaubten es der begabten Pianistin nicht, auch mit ihren eigenen Kompositionen Beachtung zu finden. Erst kurz vor seinem Tod schickte Gustav Mahler die "Fünf Lieder" seiner Frau an seinen Notenverlag. Die Orchesterfassung dazu lieferte der finnische Dirigent und Komponist Jorma Panula im Jahr 2003. Dessen sensible Orchestrierung allerdings fand keinen Weg in eine Notenedition, weshalb das WDR Sinfonieorchester seine Noten kurzerhand bei Panula selbst bestellte. Eine selten zu hörende Fassung von fünf hochkarätigen Liedern im Stil der Wiener Spätromantik.
Zwei Stücke Arnold Schönbergs bilden der Rahmen dieses feinfühlig zusammengestellten Konzertprogramms. Während die „Walzer für Streichorchester“ eher zu den unbekannteren Werken Arnold Schönbergs gehören, nimmt seine Kammersinfonie einen besonderen Stellenwert ein, denn sie bricht sowohl in Besetzung als auch in Struktur mit den Traditionen der romantischen Sinfonie und weist musikalisch in die Moderne.