München, Philharmonie im Gasteig, Juli 2020
Karina Canellakis dirigiert Beethoven und Adams
Die junge Dirigentin Karina Canellakis gibt bei den Münchner Philharmonikern ihr Debüt. Auf dem Programm steht zum Beethoven-Jahr die Vierte Symphonie des Jubilars sowie »Shaker Loops« von John Adams.
Eigentlich hätte sie im März ihr Debüt bei den Münchner Philharmonikern geben sollen - doch Corona hat das verhindert: Karina Canellakis, 1981 als Tochter griechisch-russischer Eltern in New York geboren, zählt zur stetig wachsenden Riege prominenter Dirigentinnen. Seit 2019 ist sie Chefdirigentin beim Netherlands Radio Philharmonic Orchestra in Hilversum.
Beim nunmehr dritten Geisterkonzert der Münchner Philharmoniker in der leeren Gasteig-Philharmonie wurde das Debüt von Karina Canellakis jetzt nachgeholt. Zum Beethoven-Jahr dirigierte sie in etwas verschlankter Besetzung die seltener aufgeführte Vierte Symphonie des Jubilars, die Robert Schumann wegen ihrer klassischen Ausgewogenheit bewundernd als »griechisch schlanke Maid zwischen zwei Nordlandriesen«, eben zwischen der Eroica und der Fünften, bezeichnet hat.
Und zu Beginn brachte Canellakis einen minimalistischen Klassiker aus ihrer Heimat USA mit: Zu seinem frühen Werk »Shaker Loops« hat sich John Adams zunächst von den Wellenbewegungen des Wassers inspirieren lassen, dann auch von den rituellen Schütteltänzen der amerikanischen Glaubensgemeinschaft der Shaker. An einen Cocktail-Shaker darf man beim Hören der Loops aber auch denken.
Münchner Philharmoniker, Karina Canellakis
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 4 B-Dur op. 60
John Adams: »Shaker Loops«
Fotocredit: BR