Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Jüdisches Leben und verfolgte Musiker: Gustav Lewin
Tehila Nini Goldstein und Jascha Nemtsov interpretieren Werke des verfolgten jüdischen Komponisten Gustav Lewin
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Gustav Lewin stammte aus Berlin und profilierte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Dirigent, Pianist und Komponist. 1901 wurde er an die Weimarer Großherzogliche Musikschule (die heutige Hochschule für Musik) berufen. 1922 erhielt er den Titel Musikdirektor. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde Lewin 1933 aus seinen Ämtern an der Musikhochschule fristlos entlassen. Sein Nachfolger war der NS-Musiker Paul Sixt, der 1938 die berüchtigte Ausstellung „Entartete Musik“ mitkonzipierte und 1939 Rektor der Musikhochschule wurde.
Gustav Lewin war bereits seit den späten 1920er Jahren durch den wachsenden Einfluss des Nationalsozialismus in Thüringen antisemitischen Angriffen und Verleumdungen ausgesetzt. Aufgrund zunehmender staatlicher Verfolgungen nach 1933 und wegen wiederholter persönlicher Anfeindungen – auch seitens seiner früheren Freunde wie Schellenberg, Komponistenkollegen wie Richard Wetz oder ehemaligen Schülern – nahm Lewin sich im Oktober 1938 das Leben, indem er die Nahrungsaufnahme verweigerte.
Gustav Lewin: Zwei Lieder
Kraftlos - Weckruf
Sängerin: Tehila Nini Goldstein
Pianist und Musikwissenschaftler: Jascha Nemtsov
Gesprächskonzert im Rahmen der Tagung „Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen“ des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena