Aus der Wiener Staatsoper 2021
Johann Strauss: Die Fledermaus
In der Inszenierung von Otto Schenk
Selten hat ein Werk mit solcher Unmittelbarkeit in Wien eingeschlagen wie Johann Strauß' »Die Fledermaus«. Von der Uraufführung 1874 an brachte man das Stück in höchster Spieldichte. Die berühmteste aller Operetten nähert sich mit glücklicher und leichter Hand Spielarten der erotischen und sozialen Verstellung und bringt die bürgerlichen Fassaden zum Tanzen, politische und gesellschaftliche Kommentare inklusive. 1894 kam die Operette zu Hofopern-Ehren, um seither nahezu durchgehend und seit 1900 fast immer zu Silvester im Repertoire der Wiener Staatsoper zu bleiben.
Regisseur Otto Schenk, der am 31. Dezember 2011 die Produktion neu einstudierte, sieht in der »Fledermaus« zwei Motoren: die Sentimentalität, das Sich-Hingeben einer fast hypochondrisch übertriebenen Stimmung, und die Blamage, die durch eine geradezu satanische Unterhaltungssucht aller Beteiligten hervorgerufen wird.
Inszenierung: Otto Schenk
Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen
Kostüme: Milena Canonero
Wiener Staatsopernorchester, Bertrand de Billy
Mit Andreas Schager (Gabriel von Eisenstein), Rachel Willis-Sørensen (Rosalinde), Wolfgang Bankl (Frank), Christina Bock (Prinz Orlofsky), Jörg Schneider (Alfred, ein Tenor), Clemens Unterreiner (Dr. Falke), Vera-Lotte Boecker (Adele), Peter Simonischek (Frosch)
Fotocredit: 3Sat/ZDF/ORF/Wiener Staatsoper/Michael Pöhn