Das Staatliche Sinfonieorchester Estlands unter der Leitung von Joseph Swensen
Jean Sibelius | Sechste Sinfonie
Zum 100. Jahrestag der Uraufführung
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Das Staatliche Sinfonieorchester Estlands (Eesti Riiklik Sümfooniaorkester, ERSO) unter der Leitung von Joseph Swensen spielte anlässlich des 100. Jahrestages der Uraufführung Jean Sibelius’ »Sechste Sinfonie«. Wie Sibelius betonte, sei er kein literarischer Musiker. Musik beginne für ihn da, wo das Wort aufhöre. Seine Sinfonien hätten daher auch keine literarische Grundlage, sondern seien rein musikalisch.
Im Sommer 1914 skizzierte Sibelius eine Reihe sinfonischer Themen. Die meisten verwendete er in der »Fünften Sinfonie«. Einige aber markieren den Beginn der »Sechsten«. Im Dezember begann er mit der Arbeit an ihr. Selbstzweifel stürzten ihn jedoch in eine Krise. Erst 1922 konnte er die Arbeit wieder aufnehmen. Wie aus einem Brief an seinen Freund, Baron Axel Carpelan, hervorgeht, plante er zunächst ein wildes, leidenschaftliches Werk mit pastoralen Kontrasten und einem stürmischen Finale. Außer dem vierten Satz, der ruhelos dahingaloppiert, gleicht an der vollendeten Sinfonie nichts diesem Plan. Die Uraufführung durch das Philharmonische Orchester von Helsinki leitete Sibelius selbst.
Sibelius errang unmittelbar Erfolg, als er 1892 seine ersten Kompositionen veröffentlichte. Er ließ sich in seiner Geburtsstadt Hämeenlinna nieder und erwarb mit seinen Werken den Ruf als national-finnischer Komponist, während der finnische Staat aus langer russischer Besetzung wieder erstand. Ein staatliches Stipendium erlaubte es ihm, sich ganz dem Komponieren zu widmen. Die letzten 25 Jahre seines Lebens aber blieb es still um ihn. 1957 starb er im Alter von 91. Jahren.