Nationaltheater Mannheim
Jean-Philippe Rameau: Hippolyte et Aricie
Zerstörerische Liebe mit zwiespältigem Happy End! Mannheimer Erstaufführung von Rameaus großer Barockoper
Frankreich auf dem Höhepunkt absolutistischer Prachtentfaltung: Der Hof ergeht sich in rauschenden Festen und spektakuläre Ballett- und Opernaufführungen sind an der Tagesordnung, als 1733 der bereits fünfzigjährige Jean-Philippe Rameau mit seiner ersten Oper an die Öffentlichkeit tritt. Als Vorlage für sein Erstlingswerk »Hippolyte et Aricie« hat er Racines berühmte »Phädra«-Tragödie gewählt.
Expressive Dissonanzen und eine ins Extreme gesteigerte Ausdruckskraft prägen Rameaus musikalische Sprache. Den damaligen Zuhörern muss es in den Ohren geklungen haben, als sie miterlebten, wie Phädras zerstörerische Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyte eine ganze Familie in den Abgrund zu reißen droht. Doch im Frankreich des 18. Jahrhunderts gibt es eine Instanz, die den Untergang abwendet: Jupiter, der im rechten Moment eingreift und Hippolyte seiner »rechtmäßigen« Geliebten Aricie zuführt. Das Happy End bleibt jedoch zwiespältig.
Lorenzo Fioroni, der bereits mit Monteverdis »Poppea« sein Talent für spektakuläre Theaterbilder unter Beweis gestellt hat, spürt dem revolutionären Genie Rameau nach und verhilft »Hippolyte et Aricie« gemeinsam mit dem Barockspezialisten Bernhard Forck zur (nachgeholten) Mannheimer Erstaufführung.
Besetzung
Musikalische Leitung: Bernhard Forck
Regie: Lorenzo Fioroni
Bühne: Paul Zoller
Diane: Estelle Kruger
Aricie: Amelia Scicolone
Phèdre: Sophie Rennert
Oenone: Marie-Belle Sandis
Hippolyte: Charles Sy
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln.