Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Jakub Hrůša & Isabelle Faust
Zwischen frecher Karikatur, tiefsinniger Ernsthaftigkeit und soghafter Neuentdeckung
Seinen Einstand im Gasteig-Interimsquartier gibt das BRSO zusammen mit Jakub Hrůša und der Geigerin Isabelle Faust, die in München zuletzt unter anderem mit Adámek, Schönberg und Eötvös begeistert hat. Nun spielt sie das Britten-Konzert aus dem Jahr 1939.
In seinem symphonischen Ernst und seiner geigerischen Schönheit ist dieses Werk eines der bedeutendsten Violinkonzerte des 20. Jahrhunderts. Neben Schostakowitschs 1. Sinfonie, der frech-genialen Examensarbeit des 19-Jährigen, stellt uns Jakub Hrůša einen Komponisten aus seiner tschechischen Heimat vor, dessen Schicksal es war, zur falschen Zeit am falschen Ort zu leben. Miloslav Kabeláč (1908–1979) konnte sich mit den totalitären Regimen, unter denen sein Land litt, nicht arrangieren und blieb so eine kaum gehörte Stimme. „Mysterium der Zeit“ von 1957 entfaltet sich in einem weiträumigen, raffiniert konstruierten Steigerungsbogen mit ähnlicher Sogwirkung wie Ravels „Boléro“.
Besetzung
Isabelle Faust, Violine
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Jakub Hrůša, Dirigent
Programm
Miloslav Kabeláč: Mysterium der Zeit op. 31
Benjamin Britten: Violinkonzert Nr. 1 op. 15
Dmitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10