Gustav Mahler | Zweite Sinfonie

»Für mich als Lette ist das Singen wesentlich«, erläutert Andris Nelsons. Als Dirigent habe sein Weg zu Gustav Mahler daher bei der »Zweiten Sinfonie« mit Friedrich Gottlieb Klopstocks Auferstehungshymnus am Ende begonnen. Im Rahmen des Mahler Festivals 2023 widmet er sich am Pult des Gewandhausorchesters dieser »Zweiter Sinfonie« von Mahler. Die Idee, Vokalstimmen einzubeziehen, hatte Mahler bereits in einem frühen Stadium seiner Arbeit an der Sinfonie. Was ihm fehlte, war der Text: »Mir ging es mit dem letzten Satz meiner II. einfach so, dass ich wirklich die ganze Weltliteratur bis zur Bibel durchsuchte, um das erlösende Wort zu finden«, schrieb er 1897 in einem Brief an den Dirigenten Anton Seidl. Das erlösende Wort brachte die Nachricht aus Kairo vom Tod des Dirigenten Hans von Bülow. Bei der Totenfeier in der St. Michaelis-Kirche in Hamburg, wo Bülow beerdigt wurde, sang ein Knabenchor einen Choral nach Klopstocks »Aufersteh’n«. Mahler saß in der Kirchenbank, und »wie ein Blitz« traf es ihn: »Alles stand ganz klar und deutlich vor meiner Seele! Auf diesen Blitz wartet der Schaffende, dies ist ›die heilige Empfängnis‹! Was ich damals erlebte, hatte ich nun in Tönen zu erschaffen.«

Andris Nelsons und das Gewandhausorchester laden zum Mahler Festival 2023 nach Leipzig, und Arte Concert überträgt vier Konzerte des Festivals im Livestream.

Programm und Besetzung

Gustav Mahler: »Zweite Sinfonie« (»Auferstehungssinfonie«)

Ying Fan (Sopran), Gerhild Romberger (Mezzosopran), MDR-Rundfunkchor
Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons

Zu den weiteren Konzerten im Livestream auf arte CONCERT:

19. Mai 2023, 20 Uhr
Gustav Mahler: »Vierte Sinfonie« und »Das Lied von der Erde«
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