Lucerne Festival Academy
Inheriting the Future of Music: Pierre Boulez and the Lucerne Festival Academy
Pierre Boulez und seine Arbeit mit Studierenden an zeitgenössischen Partituren
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EuroArts zeigt auf seinem Kanal einen Dokumentarfilm von Günter Atteln und Angelika Stiehler über Pierre Boulez und die Lucerne Festival Academy. Der Film entstand 2010 anlässlich des 85. Geburtstages von Boulez als Hommage an ihn. 2005 hatten sich erstmals Pierre Boulez und junge Musikerinnen und Musiker zusammengefunden, um sich drei Wochen lang mit zeitgenössischer Musik auseinanderzusetzen. Einstudiert werden Igor Strawinskys »Le sacre du printemps«, Karlheinz Stockhausens »Gruppen« für drei Orchester, »Répons« von Pierre Boulez und »Endless Steps« von Ondřej Adámek.
Der Film verfolgt die Arbeit Boulez’ mit den jungen Musikern. Sie schätzen ihn, weil er sie auf Augenhöhe als Kollegen betrachtet und empfinden ihn als warmherzig und großzügig. Er hingegen bedauert die Distanz. Ein gewisser Respekt sei da, obwohl er nichts tue, um ihn hervorzurufen. Auch ein gemeinsamer Ausflug wird unternommen. Nach einer Bootsfahrt über den Vierwaldstättersee geht es mit der Bergbahn auf die Rigi.
Für Stockhausens »Gruppen« kommt Peter Eötvös hinzu. Sechs Dirigenten werden ausgebildet, und die drei besten dürfen die Aufführung leiten. Das Werk wird zweimal aufgeführt, weil, so erläutert Eötvös, man es erst beim zweiten Mal zu verstehen beginne. Bei der zweiten Aufführung wirken er und Pierre Boulez mit, der 1958 mit Stockhausen und Bruno Maderna das Werk zur Uraufführung gebracht hat. Erläuterungen von Boulez wechseln sich ab mit Szenen intensiver Probenarbeit. Der Film vermittelt Einblicke in die Umsetzung zeitgenössischer Partituren und die Herausforderungen, vor die sie den Dirigenten stellt.
Fotocredit: Priska Ketterer / Lucerne Festival