Gioachino Rossini | Guillaume Tell

Julien Chavaz hat Gioachino Rossinis letzte Oper »Guillaume Tell« in Szene gesetzt. Was ihn an der Grand Opéra, die lose auf Friedrich Schillers Drama über den Aufstand der Schweizer Urkantone gegen die österreichisch-habsburgische Fremdherrschaft und den Gründungsmythos der unabhängigen demokratischen Schweiz basiert, begeistert, ist der universelle Aspekt. So inszeniert er »Guillaume Tell« als Geschichte einer Gesellschaft, die plötzlich mit einer Bedrohung ihres Zivilisationsmodells konfrontiert ist. Entsprechend symbolisch hat Severine Besson die Kostüme gestaltet, die auf die Farben Weiß und Rot beschränkt sind. Weiß symbolisiert die Unschuld der Schweizer, und Rot sind die Angreifer, die zudem Vogelmasken tragen.

Chavez bewundert die Kraft, die in Rossinis Opern liegt, sowie die Art, eine Geschichte zu erzählen und sie zugleich ironisch zu kommentieren. Auch gefalle es ihm, wie Rossini die Sänger in Instrumente des Orchesters verwandle. Plötzlich stehe eine Percussion-Band auf der Bühne, die Sänger würden zu einer Bläsergruppe oder zu Streichern. Diese Meisterschaft finde man nur bei Rossini, betont er. In seiner Regiearbeit gehe er stets von der Partitur aus und versuche, szenische Entsprechungen und Spiegelungen der Musik herzustellen. Die Inszenierung ist eine Koproduktion der Irish National Opera mit der Schweizer Nouvel Opéra Fribourg.

Besetzung

Musikalische Leitung: Fergus Sheil
Inszenierung: Julien Chavaz
Bühne: Jamie Vartan
Bühnenbild (assoziiert): Lou Dunne
Kostüme: Severine Besson
Licht: Sinéad Wallace
Choreografie: Nicole Morel
Chorleitung: Elaine Kelly

Guillaume Tell: Brett Polegato
Arnold Melcthal: Konu Kim
Mathilde: Máire Flavin
Jemmy: Amy Ní Fhearraigh
Hedwige: Imelda Drumm
Melcthal, Vater Arnolds / Walther Furst: Lukas Jakobski
Gesler: David Ireland
Leuthold: Gyula Nagy
Ruodi: Andrew Gavin
Rodolphe: Patrick Hyland
TänzerInnen: Stephanie Dufresne, Sophia Preidel
Laura Garcìa Aguilera, Jeanne Gumy
Chor: Irish National Opera Chorus
Orchester: Irish National Opera Orchestra