Irish National Opera
Gaetano Donizetti: Maria Stuarda
Starke Schicksale starker Frauen: Donizettis revolutionäre Oper in einer Neu-Inszenierung von Tom Creed
Zwei Königinnen. Die eine katholisch und schottisch, die andere protestantisch und englisch. Die eine im Gefängnis – auf Geheiß der anderen. Ein Mann zwischen ihnen, der zwischen Loyalität und Liebe schwankt. Der Schrei „niederträchtiger Bastard“ („vil bastarda“) ist die leidenschaftliche Beleidigung, die einen aufs Schafott bringen kann.
Tatsächlich war die Beleidigung so stark, dass die Uraufführung von Donizettis lyrischer Tragödie in Neapel in letzter Minute durch königliche Intervention abgesagt wurde. Eine abgeschwächte Neufassung ging im folgenden Jahr an der Scala schief, als die große Maria Malibran sich entschloss, den ursprünglichen Text zu singen. Es sollte mehr als ein Jahrhundert vergehen, bis „Maria Stuarda“ endlich den Weg in den Opernalltag fand.
Für die zentralen Frauenrollen hat die Irish National Opera zwei irische Sängerinnen mit glanzvollen internationalen Karrieren engagiert: die Mezzosopranistin Tara Erraught und die Sopranistin Anna Devin. Tom Creeds neue Inszenierung verspricht zeitgemäße Einblicke in das, was passiert, wenn große imperiale Staaten ihre kleineren Nachbarn überfallen und die Geopolitik von Emotionen getrübt wird.
BESETZUNG
Maria Stuarda: Tara Erraught
Elisabetta: Anna Devin
Anna: Gemma Ní Bhriain
Leicester: Arthur Espiritu
Cecil: Giorgio Caoduro
Talbot: Callum Thorpe
Chor: Irish National Opera Chorus
Orchester: Irish National Opera Orchestra
Musikalische Leitung: Fergus Sheil
Inszenierung: Tom Creed
Bühnenbild und Kostüme: Katie Davenport