Städel Museum Frankfurt
FREI. SCHAFFEND. Die Malerin Ottilie W. Roederstein
Der Ausstellungsfilm zur Retrospektive des facettenreichen Werks der emanzipierten Künstlerin
Das Städel Museum präsentiert eine umfassende Retrospektive der Malerin Ottilie W. Roederstein. Mit 75 Gemälden und Zeichnungen vermittelt es einen Überblick über die künstlerische Entwicklung der stilistisch vielseitigen Malerin.
Ottilie W. Roederstein war als freischaffende Porträtmalerin eine feste Größe im männlich dominierten Kunstbetrieb. Selbstbewusst setzte sie sich über die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen hinweg. 1909 ließ sie sich mit ihrer Lebensgefährtin, der Gynäkologin Elisabeth H. Winterhalter, im benachbarten Hofheim am Taunus nieder. Ihre Werke wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen von Zürich über Paris und Frankfurt bis nach London und Chicago gezeigt und fanden große Anerkennung. Heute ist die Malerin trotz ihrer regen Ausstellungstätigkeit und ihres einstigen Renommees nahezu unbekannt.
Das Schaffen von Ottilie Roederstein ist von der Geschichte des Städel Museums und der Stadt Frankfurt nicht zu trennen. Nur wenige Meter lagen zwischen ihrem Atelier in der Städelschule und dem Museum, das sie regelmäßig besuchte und von dessen Sammlung sie sich inspirieren ließ. Ihre eigenen Werke fanden schon zu Lebzeiten Eingang in die Sammlung. 1902 erwarb das Städel Museum Roedersteins Gemälde »Lesende alte Frau« als erstes Werk einer zeitgenössischen Künstlerin. Die Grundlage der Retrospektive bildet demnach die Sammlung des Städel Museums, die mit 28 Werken der Künstlerin neben dem Stadtmuseum Hofheim am Taunus und dem Kunsthaus Zürich über einen der bedeutendsten Bestände verfügt.