Bayerische Staatsoper
Festspiel-Sonderkonzert: Der wendende Punkt
Wolle die Wandlung! Ein großer Abend über Ende und Anfang an der Bayerischen Staatsoper
Am Beginn der Operngeschichte steht Orpheus als Sänger, den der Tod seiner Gattin Eurydike dazu bewegt, sich emporzuschwingen und den Riss in seinem Leben durch Kunst zu überwinden: schöpferisch in ständiger Entwicklung seiner selbst und der Welt.
Rainer Maria Rilkes Schilderungen in den Sonetten an Orpheus umkreisen und beobachten den Kern der Kunst wie in einem Prozess, gleich Stolzing und Sachs in der Schusterstube, die beide durch den Schöpfungsvorgang mit einem Mal den Parnass der Kunst erklimmen. Dieser Moment ist das Wesen des Theaters, er birgt dessen Geheimnis und offenbart es durch Mozart oder Beethoven oder Strauss: ein Abrunden und Weitertreiben zugleich.
Bei Rilke heißt das: „Wolle die Wandlung.“ Kunst beschreibt der Dichter als Bewegung, als „das heiter Geschaffne, das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt“. Nach 13 Jahren Intendanz Nikolaus Bachler an der Bayerischen Staatsoper beschwört ein solcher Gedanke nicht allein das Abrunden, das Ende, sondern gerade den „wendenden Punkt“ – besungen von jenen, die eine Zeit entscheidend mitgeprägt und die Oper in München lebendig gestaltet haben. Ihre Kunst hat sich dem Bleiben widersetzt. Mehr noch: Ihr Wirken war direkter Austausch mit dem Publikum im Sinne Rilkes, „dass du dich wandelst in Wind“.
Mit:
Nikolaus Bachler
Ivor Bolton
Pavol Breslik
Constantinos Carydis
Asher Fisch
Christian Gerhaher
Anja Harteros
Ermonela Jaho
Anja Kampe
Jonas Kaufmann
Wolfgang Koch
Kent Nagano
Anna Netrebko
Anne Sofie von Otter
Marlis Petersen
Kirill Petrenko
Anne Schwanewilms
Nina Stemme
Bryn Terfel
Georg Zeppenfeld
Fotocredit: Wilfried Hösl