Theater Bonn
Elfriede Jelinek: Prinzessinnendramen
Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek zerbricht die Geschlechter-Stereotype durch ein faszinierendes Spiel mit Identitäten
In ihren drei Dramoletten beschreibt Elfriede Jelinek anhand bekannter Motive und Figuren aus der Märchenwelt die Unsichtbarkeit der Frauen, die scheinbar erst durch den Blick von Männern zu existieren beginnen. Mit bissiger Ironie benennt sie Vorurteile und Geschlechterzuschreibungen, führt einmal mehr vor Augen, wie sehr sie in von Männern geprägten Denksystemen verhaftet sind.
Hinter den sieben Bergen sucht das vergiftete Schneewittchen nach Wahrheit jenseits ihrer Schönheit. Dornröschen erwacht ungeküsst und sieht sich mit einem Prinzen konfrontiert, der sich für ihren Erwecker und damit für gottgleich hält. Und Rosamunde, die sich in der Einöde ihrem Schreiben widmet, versagt die Stimme.
Schneewittchen: Markus J. Bachmann
Dornröschen: Christian Czeremnych
Rosamunde: Sören Wunderlich
Inszenierung: Charlotte Sprenger
Musik: Julian Stetter
Bühne: Aleksandra Pavlovic
Kostüme: Claudia Irro
Video: Lars Figge
Licht: Ewa Górecki
Dramaturgie Carmen Wolfram