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Bayerische Staatsoper

Dmitri Schostakowitsch: Die Nase

Musikalisches Portrait einer grotesken Gesellschaft: Schostakowitschs Meisterwerk in der Inszenierung von Kirill Serebrennikov

Der 21-jährige Schostakowitsch übt mit seinem Opernerstling eine ätzende Kritik am post-zaristischen, von Weltkrieg, blutigstem Bürgerkrieg und zunehmendem Staatsterror gebeutelten Russland. Das Bild einer brutalen Gesellschaft voller körperlich und seelisch entstellter Duckmäuser und Gewalttäter wird musikalisch eingefangen im grotesken Wechsel verschiedenster Stilebenen: Zirkusmusik und russisch-orthodoxe Kirchenmusik, Galopp, Polka, Märsche und Fugen werden in filmischer Drastik gegeneinander geschnitten. Hinter dem beißenden Witz lauern Angst und Gewalt.

Vladimir Jurowski, der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, und Kirill Serebrennikov, russischer Theater-, Opern-, Ballett-, Film- und Fernsehregisseur, arbeiten im Rahmen der Neuinszenierung von „Die Nase“ erstmals zusammen. Kirill Serebrennikov zeichnet sowohl für die Regie als auch die Bühne, Video und Kostüme verantwortlich und wird hierbei unterstützt von mehreren engen Mitarbeiter*innen. Kirill Serebrennikov wurde in Rostov-on-Don geboren und schloss hier 1992 sein Physikstudium ab. Während des Studiums nahm er autodidaktisch seine Arbeit als Theater-, Opern-, Film-, und Fernsehregisseur sowie Kostümbildner auf. „Salome“ an der Oper Stuttgart sowie „Il barbiere di Siviglia“ an der Komischen Oper Berlin waren erste viel beachtete Arbeiten, die Serebrennikov einem Publikum außerhalb Russlands präsentieren konnte. Im März 2020 debütierte er mit seinem ersten Schauspiel in Deutschland, wo er am Deutschen Theater Berlin seine Bearbeitung von Giovanni Boccaccios „Decamerone“ inszenierte. 2021 feierte seine Neuproduktion von „Parsifal“ an der Wiener Staatsoper Premiere. Für sein Filmschaffen wurde Serebrennikov beim Filmfestival in Cannes 2016 ausgezeichnet. Weitere Filme wurden bei den Filmfestivals in Rom, Locarno und Venedig gezeigt und für den Goldenen Löwen sowie für den Grand Prix of Kinotavr in Sochi nominiert. Seit 2012 ist Serebrennikov Künstlerischer Leiter des Gogol Center in Moskau.

Fotocredit: Wilfried Hösl

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