Festspielhaus Baden-Baden
Digitales Hausfestspiel mit Christian Tetzlaff
Das einmalige digitale Hausfestspiel des Festspielhauses Baden-Baden mit Star-Geiger Christian Tetzlaff
Der französische Komponist Charles Tournemire bemerkte zur Sonate für Violine und Klavier A-Dur von César Franck: „In Wirklichkeit fängt diese Sonate mit dem zweiten Satz an“ – erst dieser entspreche der Sonatenform, die der Titel verspricht. Tournemire sah darin eine Parallele zu Beethovens Klaviersonate A-Dur op. 101, deren erster Satz ebenfalls wie ein Prolog klingt. Bedeutsamer als diese Abweichung vom gewohnten Formmodell ist in Francks Sonate jedoch die Tatsache, dass die vier Einzelsätze motivisch eng miteinander verknüpft sind. Alle wesentlichen musikalischen Gestalten sind aus dem pastoralen Anfangsthema des ersten Satzes abgeleitet.
Während der dritte Satz in seinem musikalischen Ausdruck zwischen Traum und Wirklichkeit zu changieren scheint, wird im lichten Finale das eingängie Hauptthema mit Motiven und Themen der vorhergehenden Sätze konfrontiert. Das beliebte und häufig gespielte Werk endet mit einer grandiosen Steigerung, die Uraufführung am 31. Dezember 1887 in Brüssel spielte einer der großen Virtuosen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der Belgier Eugène Ysaÿe. Franck hatte ihm die Sonate zur Hochzeit geschenkt.
César Franck
Sonate für Violine und Klavier A-Dur
I. Allegretto ben moderato
II. Allegretto
III. Recitativo – Fantasia
Ben moderato – Molto lento
IV. Allegretto poco mosso
Christian Tetzlaff – VIOLINE
Kiveli Dörken – KLAVIER
Jasmin Bachmann – MODERATION
Fotocredit: Georgia Bertazzi