Film von Roozbeh Kaboy
Dance or Die
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Dance or Die – das ist das Lebensmotto von Ahmad Joudeh, das er sich in den Nacken hat tätowieren lassen. Auch wenn er aus einer musikalisch gebildeten Familie stammt: Einzig die Mutter steht hinter ihm. Tanzen gilt als unmännlich. Und dann ist da der Krieg, der es Ahmad in Damaskus schließlich unmöglich macht, überhaupt noch zu tanzen. Er nutzt eine Gelegenheit zu fliehen und landet 2016 in Holland.
Es ist, als ließe man einen Fisch endlich ins Wasser: Ahmad wird Tänzer des Dutch National Ballet; zugleich ist er als Solotänzer mit weltweiten Auftritten in Fernsehshows unter anderem mit Sting erfolgreich. Doch die Vergangenheit wird er nicht los: Die Erinnerungen an den Krieg lassen sich nicht wegdrücken, vor allem aber lastet das Zerwürfnis mit seinem Vater auf ihm, der Ahmad für sein Tun verachtet und der mit der Familie gebrochen hat. Die allmähliche Wiederannäherung der beiden Männer findet zu einem bittersüßen Ende, denn erst die Ferne der zerstörten Heimat ermöglicht es ihnen, wieder zueinanderzufinden.
Regisseur Roozbeh Kaboy war als Fernsehjournalist bereits mehrere Male in Syrien. Dann lernte er Ahmad Joudeh kennen. Kaboys sah – über Ahmad – eine ganz andere Seite Syriens, etwas, das im westlichen Fernsehen mit seinen Kriegsreportagen sonst keine Beachtung findet. Als Ahmad 2016 nach Holland kommt, dreht der Regisseur für das niederländische Fernsehen einen kurzen Film über den Tänzer und beschließt, ihn weiterhin filmisch zu begleiten. Das Ergebnis ist der Film »Dance or Die«, der 2019 mit einem Emmy ausgezeichnet wurde.
Fotocredit: Arte/Roozbeh Kaboly