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Ballett Zürich

Christian Spuck: Winterreise

Schuberts legendäre "Winterreise" vertanzt als intimes Eintauchen ins Innere des Menschen

In der Mediathek verfügbar bis 13. März 2021

Er ist nicht nur Höhepunkt in Franz Schuberts Liedschaffen, sondern der Gipfel des deutschen Kunstlieds überhaupt: Die "Winterreise", ein Zyklus aus 24 Liedern für Singstimme und Klavier auf Gedichte von Wilhelm Müller, entstand im Herbst 1827, ein Jahr vor Schuberts Tod. In 24 Momentaufnahmen fächert Schubert kaleidoskopartig die Stimmungslage eines verlorenen, verletzten und vereinsamten Charakters auf. Nur wenige Kunstwerke haben das Existentielle, das Zerrissene des Menschseins so erschütternd zum Ausdruck gebracht.

Der deutsche Komponist Hans Zender bearbeitete den Zyklus unter dem Titel: Schuberts Winterreise – eine komponierte Interpretation. Zenders Fassung für Tenor und kleines Orchester, 1993 in Frankfurt uraufgeführt, ist weit mehr als eine einfache Orchestrierung. So einfühlsam wie radikal legt sie das Verstörungspotenzial des Zyklus frei und nähert sich den Gedichten Wilhelm Müllers noch einmal auf eigene Weise. Zender stößt in die dunkelsten Regionen des Menschseins vor. Mit seiner Interpretation fördert er Emotionen zutage, die bei Schubert unter der Oberfläche pulsieren, und deckt die unheimlichen Schichten in der Tiefe der Musik auf.

Ähnlich wie Hans Zender geht es Christian Spuck in seiner Inszenierung weniger darum, die äußerlichen Stationen des Reisenden zu bebildern, als sich vielmehr in ausgreifender Abstraktion mit dem Zyklus auseinanderzusetzen. In einer Mischung aus großen Ensembleszenen und einer Vielzahl intimer Solobilder unternimmt Christian Spuck eine Reise ins Innere des Menschen. Dabei erkundet er so zeitlose Themen wie Liebe, Sehnsucht, Entfremdung und Verlassenheit und ermöglicht mit den Mitteln des Tanzes eine neue Perspektive auf eines der großen klassischen Meisterwerke.

Mit dem Schweizer Tenor Mauro Peter steht einer der profiliertesten Schubert-Interpreten unserer Tage auf der Bühne. Die musikalische Leitung hat der italienisch-argentinische Dirigent Emilio Pomàrico, ein Spezialist für neue Musik.

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