Orchestra della Svizzera italiana
Charles Dutoit und Alena Baeva spielen Mozart & Strawinsky
Das Konzertprogramm der Reihe "OSI al LAC" würdigt Strawinsky zum 50. Todestag und Mozart
Dutoit wählte zwei Werke aus, die auf ideale Weise veranschaulichen, wie Igor Strawinsky – der am 6. April 1971 in New York verstarb – sich das musikalische Erbe der Vergangenheit anzueignen wusste. Das Konzert für Kammerorchester mit dem Titel Dumbarton Oaks eröffnet den Abend; So hieß auch das Landgut der reichen amerikanischen Auftraggeber, wo das Werk uraufgeführt wurde. Den eigenen Aussagen des Komponisten zufolge handelt es sich dabei um die Überarbeitung eines Concerto grosso, das sich an die berühmten Brandenburgischen Konzerte Bachs anlehnt.
Der zweite Konzertteil widmet sich dem nicht weniger berühmten Ballett mit Gesang Pulcinella, einer Art Manifest des Neoklassizismus, das Themen von Pergolesi und anderen Komponisten (von denen man damals glaubte, sie seien Zeitgenossen von Pergolesi) in einem legendären, von Djagilew konzipierten Spektakel der Ballets Russes verschmelzen lässt. Choreograph und Solotänzer war Leonide Massine, am Dirigentenpult stand Dutoits Lehrer Ernest Ansermet, während Pablo Picasso höchstpersönlich das Bühnenbild und die Kostüme schuf.
Eingebettet zwischen diesen beiden Kompositionen Strawinskys steht schließlich das letzte und bekannteste Konzert für Violine von W. A. Mozart, dasjenige in A-Dur, auf dem Programm. Dieses bietet uns die Gelegenheit, die Solistin Alena Baeva, eine faszinierende russische Violinistin, sowie ihr außerordentliches Instrument, das Guarneri del Gesù ex Kroll aus dem Jahr 1738, kennenzulernen.