Die Berliner Philharmoniker unter Alan Gilbert
Boris Blacher | Orchestervariationen op. 26 u.a.
Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert, die einen Bogen in die Vergangenheit schlagen
Digital Concert Hall Berliner Philharmoniker
Diese Sendung ist ein Bezahlangebot
Alan Gilbert bringt mit den Berliner Philharmonikern Werke zur Aufführung, die einen Bogen in die Vergangenheit schlagen. Boris Blacher lässt sich zu seinen »Orchestervariationen op. 26« von einem Thema des Teufelsgeigers Niccolò Paganini inspirieren. Wie 13 Jahre vor ihm schon Rachmaninow wählt er das berühmte letzte »a-Moll-Stück« der »24 Capricci op. 1«. Allerdings versteht er seine Komposition nicht als klassische Variation, sondern »als 16 Arten, das Thema zu betrachten«. So lässt er es zunächst von der Solo-Violine spielen und komponiert seine Variationen auf eine Weise, die dem Publikum ermöglicht, den einzelnen Veränderungen zu folgen.
Samuel Barbers »Violinkonzert op. 14« zeichnet sich zunächst durch eine amüsante Entstehungsgeschichte aus. Er schrieb es nämlich im Auftrag eines Unternehmers, der mit der Haushaltsseife »Fels Naptha« reich geworden war. Barber bezeichnete das Werk daher als sein »concerto del sapone« (Seifenkonzert). Es ist eine mitreißende Auseinandersetzung mit der spätromantischen Form des Violinkonzerts. Joshua Bell, der Solist, wird vor allem im anspruchsvollen dritten Satz herausgefordert, den Barber als Perpetuum mobile komponiert.
Henri Dutilleux konzipierte seine Zweite Sinfonie »Le Double« wie ein barockes Concerto grosso. Dem großen Orchester stellt er ein weiteres Ensemble mit Bläsern, Streichern und Pauken gegenüber. Seine Idee ist jedoch nicht, dem Ensemble die Rolle von Solisten zuzuweisen, sondern als Masse treten sie dem Orchester gegenüber, dialogisieren oder verschmelzen mit ihm und überwältigen es mitunter sogar.
Programm
Boris Blacher: »Orchestervariationen über ein Thema von Niccolò Paganini op. 26«
Samuel Barber: »Konzert für Violine und Orchester op. 14«
Henri Dutilleux: Sinfonie Nummer zwei »Le Double«
Joshua Bell
Berliner Philharmoniker, Alan Gilbert
Vor dem Konzert: Alan Gilbert und Joshua Bell im Gespräch mit dem Bratschisten Matthew Hunter der Berliner Philharmoniker
In der Pause: Alan Gilbert im Gespräch mit Matthew Hunter
Fotocredit: Stefan Hoderath