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Mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg

Arabella Steinbacher spielt Bach und Arvo Pärt

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Die Geigerin Arabella Steinbacher mit kristallklaren Ton.

Arte Concert

In der Mediathek verfügbar bis 21. November 2021

Die Violinvirtuosin Arabella Steinbacher ist für ihren kristallklaren Ton und ihr überaus umfangreiches Repertoire bekannt. Sie zählt zu den besten Geigerinnen ihrer Generation. Unter der Leitung von Marko Letonja und begleitet von den Straßburger Philharmonikern interpretiert sie das Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll von Johann Sebastian Bach und »Fratres« von Arvo Pärt. Im zweiten Teil des Konzerts spielt das Orchester »Rendering« von Luciano Berio und einen Auszug aus »Rosamunde« von Franz Schubert.

Im Dezember 1717 wurde Bach als Kapellmeister nach Köthen berufen. Für geistliche Musik gab es hier nur wenig Bedarf, denn bei Hofe wurde während des Gottesdienstes keine Musik geduldet, wie es dem reformierten Bekenntnis des Fürsten entsprach. In Köthen genoss Bach das volle Vertrauen Fürst Leopolds von Anhalt-Köthen und konnte ohne materielle Sorgen arbeiten. Im Juli 1720 ereilte Bach bei seiner Rückkehr von einer Reise nach Karlsbad die Nachricht vom Tode seiner Frau Maria Barbara. Zuvor waren ihm schon zwei seiner sechs Kinder gestorben. Um über diese schweren Verluste hinwegzukommen, stürzte er sich mit wahrer Besessenheit in die Arbeit. In seiner Köthener Zeit, der wahrscheinlich produktivsten seines Lebens, schrieb er das Violinkonzert a-Moll, dessen Struktur mit den typischen drei Sätzen – vivo, lento, vivo – an die italienische Schule erinnert.

»Fratres« (Brüder) gilt als das berühmteste Werk des estnischen Komponisten Arvo Pärt, eines Vertreters der Neuen Einfachheit. Darin bricht er radikal mit seinen vorherigen Kompositionen. Auslöser für seinen neuen musikalischen Stil war der Tod seines britischen Kollegen Benjamin Britten im Jahr 1976. Pärt erklärte, er arbeite fortan nur noch mit wenig Material, lediglich mit ein, zwei Stimmen, und lege einen Dreiklang zugrunde, wobei die drei Klänge des Dreiklangs glockenähnlich wirkten. Entsprechend nannte er seinen neuen Stil »Tintinnabuli« (aus dem Lateinischen für Klingel oder Schelle).

Ursprünglich ein Musiker der seriellen Ästhetik, experimentierte der italienische Komponist Luciano Berio später mit neuen Schaffensmethoden: Er verwendete insbesondere Collage-Techniken, blieb aber einem klassischeren Repertoire verbunden. In seinem Orchesterstück »Rendering« beschäftigte er sich mit der Rekonstruktion von Schuberts »Sinfonie Nr. 10«, von der der Komponist Anfang Oktober 1828 lediglich ein paar Motive am Klavier niedergeschrieben hatte, bevor er am 19. November starb. Berio vervollständigte die nachgelassenen Skizzen mit eigener, von anderen Schubert-Werken abgeleiteter Musik. Das Ganze wirkt wie ein Leuchtbild, das – eingebettet in die zeitgenössische Struktur – zu Leben erwacht.

Schuberts Bühnenmusik »Rosamunde, Fürstin von Zypern« wurde für das Drama von Helmina von Chézy komponiert. Es handelt sich um ein »großes romantisches Schauspiel in vier Aufzügen, mit Chören, Musikbegleitung und Tänzen«. Die aus zehn Nummern bestehende Musik endet mit dem in G-Dur gesetzten zweiten Ballett – dem wahrscheinlich berühmtesten Stück des Werkes. Es ist vor allem instrumental, sinfonisch, und zählt zu Schuberts bedeutendsten Kompositionen. Musikalisch ist dieses Stück ebenso fein strukturiert wie seine unvollendet gebliebene Sinfonie in h-Moll.

Orchestre philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja
Arabella Steinbacher (Violine)

Johann Sebastian Bach: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll
Arvo Pärt: »Fratres«
Luciano Berio: »Rendering«
Franz Schubert: »Rosamunde« (Auszug)

Fotocredit: Peter Rigaud

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