Kurzfilm der Opéra National de Paris
Antoine d´Agata: "Das nackte Leben"
Halluzinierende visuelle Reise in die glühende Kulisse einer abgeriegelten Stadt
3Sat, 3Sat Mediathek, ARD-alpha, BR Klassik
"Als ich die Fotos entdeckte, die Antoine d'Agata während des Lockdowns gemacht hat, dachte ich sofort daran, einen Film für die 3e Scène zu drehen. Ich sah es als eine Gelegenheit, diesen Moment zu zeigen, in dem die Schöpfung nicht in geschlossenen Theatern, sondern durch unerwartete Medien zum Ausdruck gebracht werden kann. Weit entfernt von der Opernkunst zeigt Das nackte Leben, wie die Zeit in diesen überfüllten Krankenhäusern und trostlosen Städten stillsteht."
Das nackte Leben nimmt uns mit auf eine halluzinierende Reise: von der glühenden Kulisse einer abgeriegelten Stadt, in der die wenigen Überlebenden ziellos umherirren, bis hin zu einem Krankenhaus, in dem die Krankenschwestern und die Patienten, die das Virus in sich tragen, ein tägliches Ritual von Gesten auf Leben und Tod anwenden. Antoine d'Agata verwandelt diese undurchsichtigen Räume in ein Theater der Schatten, befreit von allen Vorspiegelungen der Realität, und verwischt die Oberfläche der Dinge, die Haut der Wesen und die Haut der Welt, nur um ihre tragische Dimension besser zu enthüllen.
Der Kurzfilm "Das nackte Leben" basiert auf "VIRUS", einer Serie von Bildern, die Antoine d'Agata während des durch die COVID-19-Pandemie verursachten Lockdowns auf den Straßen und in den Krankenhäusern aufgenommen hat.
"VIRUS" ist das Ergebnis einer fotografischen Erfahrung, die durch ein Gefühl der Verantwortung hervorgerufen wurde, als ob ich in der Pflicht wäre, Tag für Tag diese Mischung aus Gewalt und Sanftheit festzuhalten. Ich wollte zeigen, wie sich die Körper in einer so tragischen und kalten Situation der totalen Überwachung widersetzen: Ich hatte das Gefühl, dass ich das nicht ignorieren kann." Antoine d'Agata.
Fotocredit: Antoine d´Agata-Magnum Photos