Bayerisches Staatsballett
Adolphe Adam, Léo Delibes u.a.: Le Corsaire
Seeräuber-Handlungsballett nach Ivan Liška und Marius Petipa
Das Ballett Le Corsaire blickt auf eine wechselvolle und überaus erfolgreiche Entstehungs- und Aufführungsgeschichte zurück. Es scheint, dass Lord Byrons Poème vom Corsaire der Auslöser für eine ganze Reihe von Seeräuber-Balletten in den verschiedenen Metropolen Europas war.
Die Fassung des französischen Teams um Saint-Georges, Mazilier und Adolphe Adam, auf die sich auch die Produktion des Bayerischen Staatsballetts bezieht, hatte 1856 in Paris Premiere. Bereits bei der Wiederaufnahme im darauffolgenden Jahr stieß Léo Delibes dazu, um eine ergänzende Musik zu komponieren.
Der Name des Choreographen Marius Petipa – Schlüsselbegriff für fast alles, was Großes aus dem 19. Jahrhundert an Tanz auf uns gekommen ist – taucht entscheidend im Zusammenhang mit der Übertragung des Werkes nach Russland auf. Seine Bearbeitung verlieh dem Werk choreographische Unsterblichkeit.
Im Mittelpunkt von Le Corsaire steht die Liebesgeschichte zwischen dem Korsaren Konrad und der Griechin Medora, die in einen Harem verkauft werden soll. Zweimal muss Konrad sie entführen, ehe sie frei dem Ruf der Liebe folgen kann.