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Bayerisches Staatsballett

30 Jahre Bayerisches Staatsballett und Black Cake

Dreiteiliger Abend: Filmische Erinnerungen an 30 Jahre Bayerisches Staatsballett, Podiumsgespräch, Black Cake

Der Abend besteht aus drei Teilen und widmet sich ganz den Feierlichkeiten zu „30 Jahren Bayerisches Staatsballett". Dank des Engagements von Konstanze Vernon wurde mit der Spielzeit 1990/91 ganz offiziell aus dem Ballett der Bayerischen Staatsoper das Bayerische Staatsballett. Nach ihrer Direktionszeit übernahm Ivan Liška 1998 die Führung als Ballettdirektor. Gemeinsam mit seinem künstlerischen Team um Bettina Wagner-Bergelt und Wolfgang Oberender gestaltete er ein höchst erfolgreiches Programm, mit dem das Bayerische Staatsballett das Repertoire um maßgebliche Werke erweiterte.

2016 trat Igor Zelensky seine Amtszeit als Direktor an. Zum einen führte er den von seinen Vorgängerinnen und Vorgängern eingeschlagenen Weg weiter, zum anderen legte er eigene Akzente mit künstlerischen Teams, die noch nie in München zu sehen waren.

Gemeinsam mit BR-Redakteurin Gaby Weber hat das Staatsballett einen Film mit dem Titel Pirouetten, Passionen, Platzl 7 produziert, der auf die letzten drei Jahrzehnte des Ensembles zurückblickt. Er lässt Künstler und wichtige Persönlichkeiten in der Geschichte des Staatsballetts zu Wort kommen. Die Dreharbeiten fanden zwischen Oktober 2020 und April 2021 statt und wurden durch die Corona-Pandemie erheblich erschwert: Nicht nur musste der Drehplan mehrfach umgeworfen und angepasst werden, da sich Vorstellungstermine änderten; auch konnte aufgrund der Reiseeinschränkungen nicht jeder Wunschkandidat interview und gefilmt werden.

Der Film erhebt daher auch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit aller prägenden Tänzerpersönlichkeiten. Im Anschluss an den 30-minütigen Film sprechen Dramaturg Serge Honegger und Redakteurin Gaby Weber gemeinsam mit drei Protagonisten des Films über die Filmarbeiten, ihre Erfahrungen als Tänzerinnen und Tänzer beim Bayerischen Staatsballett und erzählen die eine oder andere Anekdote. Dieses Podiumsgespräch wird vorab aufgezeichnet und im Anschluss an den Film ausgestrahlt.

Teil drei des Abends bringt mit Black Cake ein Werk aus der Direktionszeit von Konstanze Vernon auf den Bildschirm, das Choreograph Hans van Manen passenderweise zum 30-jährigen Geburtstag des Nederlands Dans Theaters 1989 kreiierte. Die Karriere Van Manens ist eng mit dem NDT verknüpft und er schuf die meisten seiner Werke für diese Compagnie.

In Black Cake blicken wir auf eine feine Gesellschaft, schön gekleidete Menschen, die in Paarformationen eine Stehparty besuchen. In virtuosen Pas de deux konfrontiert Van Manen die Konventionen des Gesellschaftstanzes mit der Individualität der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander – sein Thema, wenn denn seine Ballette überhaupt ein solches haben – die subtilen Machtkämpfe zwischen Mann und Frau, die sich unter dem Mäntelchen der Liebesbeziehungen verbergen. Diese variiert er in den drei Mittelsätzen seines insgesamt fünfteiligen Werkes mal grotesk, mal poetisch, frech und provokant wie die Kompositionen es herausfordern.

Bis zum Schluss, unter den gefühlvollen Klängen der Mediation aus der Oper Thais von Massenet, die feine Abendgesellschaft sich mit Tränen in den Augen endgültig ihrer weinseligen Stimmung hingibt, mehr und mehr um Form und Takt bemüht und dem Publikum ebenfalls die Tränen in die Augen treibt – allerdings vor Lachen. Humor ist am schwersten zu choreographieren – dem niederländischen Choreographen ist hier ein hinreißendes, traurig-schönes und komisches Meisterwerk gelungen, das seine künstlerische Raffinesse und Hintergründigkeit aufs Feinste zur Geltung bringt.

Der Bayerische Rundfunk zeichnete Black Cake zusammen mit Concertante 1997 für das Fernsehen auf.

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