Theater Kiel
Z - nach dem Theaterstück von Nino Haratischwili
Die Generation Z unter dem Brennglas – Wer bin ich, wenn ich alles sein kann?
Diese Sendung ist ein Bezahlangebot
Es ist Nacht. In der Universität. Die Lichter sind aus. Man hört kein Geräusch. Dann plötzlich geht eine Tür im Hörsaal auf und Tizian steht da. Und im Saal: Lea. Zwei Philosophiestudierende, die unabhängig voneinander in der leeren Uni gestrandet sind. Tizian müsste mittlerweile eigentlich auf dem 60. Geburtstag seines Vaters sein, aber er ist während der Vorlesung eingeschlafen, sein Handy-Akku ist alle und nun muss er warten, bis am nächsten Morgen der Hausmeister das Gebäude wieder aufschließt.
Und Lea? Sie wollte eigentlich alleine sein und ist mit Snacks und Zigaretten gut ausgerüstet für einsame Stunden. Zögerlich nehmen Lea und Tizian Kontakt auf und entdecken das Potenzial, das diese gemeinsame Nacht im Audimax bietet … Ob philosophischer Exkurs, Film-Quiz oder die knallharte Konfrontation mit den Fragen über den Sinn des Lebens: Die Nacht im Hörsaal bietet die Bühne, den eigenen Lebensentwurf zu hinterfragen. Als Lea in den frühen Morgenstunden angeblich zur Toilette geht, bleibt ihre Tasche zurück. Zufällig wirft Tizian einen Blick hinein und eine schlimme Vorahnung keimt in ihm auf ...
Nino Haratischwilis Theaterstück gibt der »Generation Z« – also den Menschen, die in den Jahren zwischen 1995 und 2010 geboren wurden – eine Stimme und nimmt die Zukunftsängste und Hoffnungen dieser Generation in den Fokus. Wer kann man noch sein, wenn schon alles dagewesen ist? Wie selbstbestimmt ist das Leben? Oder ist die Wirklichkeit nur ein Zitat alter Geistesblitze?
Die Autorin, der mit dem Roman »Das achte Leben (Für Brilka)« 2017 der große Durchbruch gelang, hat mit diesem Stück 2006 das Porträt einer Generation geschaffen, der sich die heute Mitte Zwanzigjährigen noch immer verbunden fühlen.
Die Schauspieler*innen Tiffany Köberich, Maximilian Herzogenrath und Tristan Steeg sowie Kostümassistentin Theresa Dettmann haben das Stück in eigener Initiative und als komplett gleichberechtigtes Ensembleprojekt in einen besonderen Theaterfilm verwandelt, den sie nachts im leeren Schauspielhaus in nur einer durchgehenden Aufnahme gedreht haben.