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Film von Stefanie Herrmansdörfer und Wolfgang Horn

Thomas Noones: Medea

Zeitgenössischer Tanz at its best! Die Wucht der „Medea“-Tragödie als Choreographie der Gefühle

3Sat Mediathek

Starke Emotionen und elektronische Sounds vermischt der britische Choreograf Thomas Noone bei „Medea“ zu einem zeitgenössischen Tanzstück von antiker Tragik. Die Choreografie „Medea“ zeigt durch die Körper und Gesichter der Tänzer*innen der Thomas Noone Dance-Company die vielfältigen und widersprüchlichen Gefühle, die der antike Stoff um die fremde, verratene und kindsmordende Mutter Medea evoziert.

Seit der Antike gehört „Medea“ zu den bekanntesten Stoffen der Weltliteratur. Der Mythos erzählt vom Schicksal einer Frau, die für einen Mann, den gefeierten Helden Jason, alles riskiert, alles aufgibt, selbst vor Mord und Verrat nicht zurückschreckt und ihm in ein fremdes Land folgt. Doch Jason geht es nur um Macht und sozialen Aufstieg. Er verlässt seine Frau für die Königstochter Glauke. Medea und den beiden Kindern droht die Verbannung.

Jason rechnet nicht mit dem Zorn und der rasenden Wut seiner betrogenen Frau. Gedemütigt und zutiefst verletzt ersinnt sie einen Racheplan, der umfassender und vernichtender nicht sein könnte. Am Ende geht niemand siegreich aus diesem Kampf der Geschlechter hervor. Alle sind Opfer und Schuldige zugleich. Die Dokumentation dringt tief ein in diesen Tanz der Rache und vermittelt den Zuschauern das Gefühl, selbst mit auf der Bühne zu stehen.

Euripides' Tragödie „Medea“ inspirierte Thomas Noone zu einem intensiven Tanzabend: Duette, die Wortwechseln gleichen, und in ihrer Synchronizität mitreißende Gruppenszenen wechseln sich ab. Die Tänzer*innen treten über ihre Körper in Dialog miteinander, sind mal Beobachter*innen, mal Beobachtete. Die Handlung wird mit jeder Faser des Körpers und der ausdrucksstarken Mimik der fast schauspielerisch agierenden Tänzer*innen transportiert. Die elektronischen Sounds von Jim Pinchen unterstützen die Erzählung und liefern den Rahmen auf einer kargen hellblau-weißen und grauen Bühne.

Fotocredit: 3Sat/ZDF/Luis San Andres

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