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Staatstheater Braunschweig

Sinfoniekonzert mit Werken von Alexander Zemlinsky, Richard Strauss und Louis Spohr

Unter der Musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Srba Dinić

In der Mediathek verfügbar bis 22. Juli 2021

Ein »Fantasiewunder« nannte Rudolf Borchardt Hugo von Hofmannsthals Libretto zum Ballett »Der Triumph der Zeit« – und als ebensolches könnte man Alexander Zemlinskys Vertonung von Hofmannsthals Libretto bezeichnen. Zumindest das, was davon erhalten ist, denn der Komponist stellte das große dreiaktige Ballett nie fertig, verarbeitete aber Ausschnitte zu seinen »Drei Ballettstücken«, die 1903 mit großem Erfolg in Wien uraufgeführt wurden. In spätromantisch üppiger Klangfülle machen diese rauschhaften Orchestersätze deutlich hörbar, warum Zemlinskys Stil auch als »musikalischer Jugendstil« bezeichnet wird.

»Off limits« verkündete nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Schild vor Richard Strauss’ Villa in Garmisch-Partenkirchen: Als die US-amerikanischen Soldaten erfuhren, wer dort lebte, wurde die geplante Einnahme des Hauses als Armeequartier aufgegeben. Stattdessen entwickelte sich in der großzügigen Villa zwischen Strauss und manchen der US-Soldaten ein reger Austausch, so auch mit dem 24-jährigen John de Lancie, der vor seiner Einberufung Solo-Oboist in Pittsburgh gewesen war. Auf dessen Anregung komponierte Strauss wenig später sein Oboenkonzert, das (auch) als Resümee eines langen und bewegten Komponistenlebens gelesen werden kann: von der heiteren Melancholie des »Rosenkavalier« ebenso geprägt wie vom Schalk eines Eulenspiegel – und über allem schwebt, wie es in einer Rezension der Uraufführung hieß, der hochvirtuose Oboenpart wie eine »prunkvolle Primadonna«.

Heute ist Louis Spohr aus dem allgemeinen Gedächtnis weitgehend verschwunden, doch nach Beethovens Tod galt Spohr für einige Zeit als der wichtigste lebende Komponist des deutschsprachigen Raums, zu dem nachfolgende Komponistengenerationen (darunter auch der junge Johannes Brahms) pilgerten. Spohrs 2. Sinfonie entstand 1820 während eines Aufenthalts in London im Auftrag der renommierten Philharmonic Society und wurde, wie Spohr in einem Brief festhielt, »vom Publiko mit einem Enthusiasmus aufgenommen wie seit meiner Anwesenheit hier noch kein anderes Orchesterstück«. Sie zeigt ihn denn auch auf einem Gipfel seines kompositorischen Schaffens – typisch Spohr in ihrem »schwärmerisch-melancholischen Tonfall«, wie ein Kritiker seinen Kompositionsstil bezeichnete, in mancher kühnen harmonischen oder motivisch-thematischen Wendung aber auch bis ins späte 19. Jahrhundert vorausweisend.

PROGRAMM
Alexander Zemlinsky: Drei Ballettstücke
Richard Strauss: Konzert für Oboe und Orchester D-Dur
Louis Spohr: Sinfonie Nr. 2 d-Moll op. 49

BESETZUNG
Musikalische Leitung: Srba Dinić
Solist: Salomo Schweizer, Oboe

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