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Omer Meir Wellber am Teatro Massimo Palermo

Richard Wagner: »Parsifal«

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Arte Concert

In der Mediathek verfügbar bis 9. April 2021

Richard Wagner komponierte Parsifal während eines längeren Aufenthalts in Palermo. Im Januar 2020 kehrte das monumentale Bühnenwerk auf der Bühne des Teatro Massimo in die sizilianische Heimat zurück, neu inszeniert von Altmeister Graham Vick und dirigiert von Omer Meir Wellber, dem seit der Spielzeit 2020 neuen Musikalischen Leiter in Palermo.
Das 1897 erbaute Teatro Massimo – Italiens größtes Opernhaus – steht im Herzen Palermos, auf der Grenze zwischen dem historischen Zentrum und der Neustadt. Politische Grabenkämpfe und der Einfluss der Mafia zwangen die Oper zu einer 23 Jahre langen Schließung. Seit der Wiedereröffnung 1997 gilt das Teatro Massimo als Symbol für Palermos politische und kulturelle Wiederauferstehung.
»Für mich als Israeli - sagt Wellber - ist Parsifal ein komplexes Thema, und das Teatro Massimo di Palermo in meiner ersten Saison als Musical Director, scheint der richtige Ort zu sein, um sich dem zu stellen. Wir werden einen Anti-Parsifal zeigen: Es ist wichtig, dass wir Wagner heute ‚nur‘ als Komponisten betrachten. Vielleicht als den Größten der Geschichte, aber nicht als Philosophen oder Guru. Wir müssen sein Bild von allen Dingen, die sich in seiner Musik entwickelt haben, klären, damit wir nur das sehen, was er geschrieben hat, und über all die kritischen Strukturen hinausgehen, die im Laufe der Zeit hinzugefügt wurden.«
Für den 38-jährigen Dirigenten ist die Inszenierung in Palermo eine Chance, Wagner seiner mythisch-religiösen Überhöhung zu entreißen. Die Inszenierung von Vick unterstützt diesen Ansatz und setzt einen für Palermo bedeutenden politischen Akzent. Als der rechtskonservative Innenminister Matteo Salvini die Schließung der italienischen Häfen für Flüchtlingsbote beschloss, widersetzte sich die sizilianische Hafenstadt der Order aus Rom. Die Wagnersche Heilsmythologie wird am Teatro Massimo zur Parabel für den Weg aus dem Kriegsgebiet in die Freiheit.
König Amfortas liegt in Schmerzen darnieder. Als Hüter des Grals und des Heiligen Speers, der bedeutendsten Reliquien der Passion Christi, ist er der Führer eines Ritterbundes, der sich der Keuschheit und dem Kampf für das Gute verpflichtet hat. In einer Schlacht entwendete ihm der Verführer Klingsor den Speer und schlug ihm eine Wunde, die sich nicht mehr schließen will. Kann Parsifal, der »reine Tor«, den Speer zurückgewinnen und Amfortas von seinem Leid erlösen?

Inszenierung: Graham Vick
Mit: Tómas Tómasson, Alexej Tanovitski, John Relyea, Thomas Gazheli, Julian Hubbard, Catherine Hunold
Choreographie: Ron Howell
Bühnenbild: Timothy O’Brien
Kostüme: Mauro Tinti
Licht: Giuseppe Di Iorio

Teatro Massimo Orchestra, Chorus and Youth Chorus, Omer Meir Wellber
Mit Tómas Tómasson (Amfortas), Alexei Tanovitski (Titurel), John Relyea (Gurnemanz), Thomas Gazheli (Klingsor), Julian Hubbard (Parsifal), Catherine Hunold (Kundry).

Fotocredit: Arte

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