Film von Axel Brüggemann
Mythos Carmen
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Die Doku erzählt Oper auf eine vollkommen neue Art und Weise. Sie vereint fiktive Spielszenen und Ausschnitte aus unterschiedlichen Inszenierungen mit Erklärungen von Sängern, darunter Elina Garanca, Roberto Alagna und Plácido Domingo. Regisseur Axel Brüggemann fragt: Wer wäre Carmen in unserer Zeit? Eine Suche nach der Seele der großen Opernfigur.
George Bizets Opernheldin Carmen ist Femme fatale und emanzipierte Frau zugleich – eine Opernheldin, die sterben muss, weil »normale« Menschen ihre Freiheit nicht ertragen können. Die Dokumentation »Mythos Carmen« von Axel Brüggemann stellt neue Fragen an eine der bekanntesten Opern der Welt. Herausgekommen ist ein radikal anderer Film, der mit dramatisch-psychologischen Reenactments Carmen in die Gegenwart stellt: in Schmugglerspelunken, auf die Autobahn und in Disco-Toiletten. Gleichzeitig erzählt der Film eine Annäherung berühmter Interpreten an den Mythos Carmen. Für die Mezzosopranistin Elina Garanca ist sie als Frau eine »Reflexionsfläche für notgeile Männer«, für Opernregisseur Calixto Bieito dreht sich alles um Carmens Vorgeschichte: Wurde sie missbraucht? Und ist ihr Freiheitsdrang ebenso aussichtslos wie die Situation eines Bullen beim Stierkampf? Ganz unterschiedlich fallen die Urteile der beiden Startenöre Roberto Alagna und Plácido Domingo aus: Ist Don José nur Carmens Spielzeug oder liebt sie ihn wirklich? »Mythos Carmen« greift auf die moderne Inszenierung Calixto Bieitos und eine traditionelle Lesart von der Metropolitan Opera in New York zurück, sie schaut hinter die Kulissen und lässt den Solo-Repetitor der Bayerischen Staatsoper, Wolf-Michael Storz, die Zusammenhänge der Musik erklären. Ein Film, der Oper für alle zugänglich macht, ohne ihren Zauber und ihre Größe zu verraten.
Fotocredit: Arte/Antoni Bofill