Mit Erina Yashima
Musik erklärt: Béla Bartók - »Tanz-Suite«
1923 - Musik im Aufbruch
1923 jährte sich die Vereinigung der Städte Buda und Pest zur Metropole Budapest zum fünfzigsten Mal. Aus diesem Anlass vergab die ungarische Regierung einen Kompositionsauftrag ausgerechnet an Béla Bartók, der das Regierungsprogramm ablehnte. Diesem Dilemma verdanken wir eines von Bartóks faszinierendsten Werken: die Tanzsuite.
Der Komponist Bartók verstand, dass es im Vielvölkerstaat unter Habsburger Krone DAS ungarische Volkslied nicht gab, sondern sich die Musik der Volksgruppen gegenseitig beeinflusste. Anders als von den Auftraggebern gewünscht, feierte Bartók in der Tanzsuite nicht eine nationale Perspektive, sondern den interkulturellen Dialog. Die Dirigentin Erina Yashima lädt euch in dieser Folge der Reihe »1923 - Musik im Aufbruch« ein zu einer unterhaltsamen Geschichtsstunde, die euch nach Ungarn beamt. Hier ging Bartók in Studienreisen der Frage nach: Wie klingt Ungarn? Dabei half ihm eine neue Erfindung: der Edison Phonograph - einer der ersten Audiorekorder. Außerdem erfahrt ihr, was sich hinter den Ausdrücken Artikulation und Ritornell verbirgt und was ein Volkstanz der Husaren mit Werbung zu tun hat.
Die Reihe »1923 - Musik im Aufbruch« entstand unter der Schirmherrschaft von Simon Rattle.
Fotocredit: Askonas Holt/Todd Rosenberg