Berliner Philharmoniker
Lisa Streich | ISHJÄRTA u.a.
Kirill Petrenko stellt zwei neue Kompositionen vor
Diese Sendung ist ein Bezahlangebot
Kirill Petrenko stellt am Pult der Berliner Philharmoniker zwei neue Kompositionen vor. Die Musik von Lisa Streich, die mit Helmut Lachenmann als Mentor Kunststipendiatin an der Norwegischen Musikhochschule in Oslo ist, besticht durch zarte Klanggespinste und den Durchbrüchen kraftvoller Bewegungsenergie. Von ihr kommt die Komposition »ISHJÄRTA« (Eisherz) zur Uraufführung.
Julia Wolfe lässt sich von den Balladen Led Zeppelins ebenso inspirieren wie von der Folk-Tradition und den Sinfonien Beethovens. In ihren Kompositionen hat sich die Wildheit bewahrt, mit der sie 1976 im Alter von 17 Jahren aus Pennsylvania an die University of Michigan kam und statt bei der Politikwissenschaft bei der Musik landete. Als befreiend empfand sie das Gefühl, mit Musik etwas zu schaffen. Frenetisch laut sind ihre Kompositionen. Ihr Komponistenkollege Louis Andriessen bemerkte einmal, dass sie zwar ruhig und höflich wirke, ihre Musik jedoch die schärfste und aggressivste sei. Nicht das perfekte Orchesterstück versuche sie zu schreiben, betont Julia Wolfe, sondern nach einem Weg sich auszudrücken suche sie, der sich »frisch und voller Entdeckungen« anfühle. Uraufgeführt wird von ihr »Pretty«.
Zum Abschluss steht Peter Tschaikowskis »Francesca da Rimini« auf dem Programm. Ursprünglich hätte es eine Oper werden sollen. Aber Konstantin Swanzow, der das Libretto anbot, verlangte, dass die Oper in völligem Einklang mit den Reformtheorien Richard Wagners komponiert werden müsse. Darauf wollte Tschaikowski sich nicht einlassen. Inspiriert hat ihn der Stoff aber doch, und so entstand 1876 die Orchesterfantasie.
Programm und Besetzung
Lisa Streich: »ISHJÄRTA« (Uraufführung)
Julia Wolfe: »Pretty« (Uraufführung)
Peter Tschaikowski: »Francesca da Rimini«, Orchesterfantasie op. 32
Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
In der Pause gibt es ein Gespräch von Friederike Westerhaus mit Lisa Streich und Julia Wolfe.
Fotocredit: Monika Rittershaus