Opera North Leeds
Kurt Weill: Die sieben Todsünden
Sieben Sünden, sieben Städte, sieben Jahre in 40 Minuten: Kurt Weills satirisches und doppelbödiges Ballett mit Gesang in packender Inszenierung
Lernen Sie Anna und Anna kennen: eine Person, zwei Persönlichkeiten. Sie werden für sieben Jahre fortgeschickt, um Geld für ihre notleidende Familie zu verdienen, und reisen durch sieben Städte von Philadelphia bis San Francisco, wo sie auf Faulheit, Stolz, Zorn, Völlerei, Lust, Gier und Neid treffen. Dabei tanzen, singen und streiten sie und halten den bissigen Kommentaren ihrer Familie stand.
Das 1933 in Paris geschriebene und uraufgeführte Stück „Die sieben Todsünden“ sollte die letzte Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten Kurt Weill und dem Dramatiker Bertolt Brecht werden. Gemeinsam hatten sie 1928 mit der „Dreigroschenoper“ einen großen Erfolg gelandet, doch ihre Beziehung verschlechterte sich, als sie auf die Uraufführung von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ im Jahr 1930 hinarbeiteten. Brecht hatte ständig das Gefühl, dass Weill zu sehr der Träumer war und dass seine Musik Worte brauchte, um sie relevant und konkret zu machen. So kann das Stück als perfekte Metapher für den zerrütteten Zustand ihrer Beziehung gesehen werden. Doch es funktioniert auch auf vielen anderen Ebenen: als Kritik am Kapitalismus, an der Kirche und an der Art und Weise, wie Frauen in dieser Gesellschaft behandelt werden.
Besetzung
Anna I: Wallis Giunta
Anna II: Shelley Eva Haden
Vater: Campbell Russell
Bruder: Stuart Laing
Mutter: Dean Robinson
Bruder: Nicholas Butterfield
Orchestra of Opera North
Musikalische Leitung: James Holmes
Inszenierung: Gary Clarke
Text: Bertolt Brecht, Englische Übersetzung von Michael Feingold
Foto: Monika Rittershaus