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Bamberger Symphoniker mit Star-Geigerin Julia Fischer

Jakub Hrůša dirigiert Tschaikowsky, Glasunow und Schostakowitsch

Die Welt der großen russischen Musik in Starbesetzung!

In der Mediathek verfügbar bis 8. August 2021

Das Konzert der Bamberger Symphoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrůša führt mitten hinein in die vielfältige russische Musikwelt. Los geht es mit zwei spätromantischen Kosmopoliten, die russische und europäische Traditionen vereinten.

Mit seiner Fantasie-Ouvertüre »Romeo und Julia« schrieb Tschaikowsky 1870 ein schwelgendes Werk über eines der bekanntesten Dramen der Literaturgeschichte: Shakespeares Tragödie über eine Liebe, die einfach nicht sein darf.

Die meisterhafte Solistin Julia Fischer interpretiert das leidenschaftliche Violinkonzert von Glasunow – der mit Tschaikowsky eng befreundet war und als »russischer Brahms« bezeichnet wurde. Das hoch virtuose und überaus farbig instrumentierte Werk komponierte Glasunow 1904 für den legendären Musiker Leopold Auer und es zählte schnell zu den beliebten Violinkonzerten.

Jahre später sagte Glasunow dann über seinen Schüler Schostakowitsch: »Die Zukunft gehört nicht mir, sondern diesem Jungen.« Doch der große Komponist der russischen Moderne litt unter den Doktrinen des »sozialistischen Realismus« und schwankte in einer Zeit strengster Zäsur ständig zwischen Widerstand und Anpassung.

Doppelbödigkeit prägt auch Schostakowitschs neunte Symphonie, die er 1945 nach dem Ende des Weltkrieges vollendete. Die heimatliche Fachwelt erwartete eine Siegessymphonie als patriotische Hymne auf die Rote Armee und den Ruhm Stalins – gerne mit jubilierendem Gesang wie in Beethovens wuchtigem Meilenstein. Nach der Uraufführung war die Enttäuschung groß: Kein Chor, keine Solisten, keine üppige Besetzung – sondern ein Werk, das vordergründig an die unbeschwerte Welt von Haydn und Mozart erinnert. Aber der Frohsinn wird auch ironisch verzerrt – etwa durch einen grotesken Zirkusmarsch, der wie eine Karikatur offiziell propagierter Volkstümlichkeit wirkt. Wieder hatte Schostakowitsch viele vor den Kopf gestoßen und schon lakonisch prophezeit: »Die Musiker werden« die Symphonie »mit Vergnügen spielen, aber die Kritiker werden sie vernichten.«

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