Schostakowitsch Symphonie Nr. 7 »Leningrader«
hr-Sinfonieorchester, Klaus Mäkelä
Harmonisch-inniges Miteinander und der totale Krieg: Das hr-Sinfonieorchester präsentiert das romantische Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann mit dem Pianisten Martin Helmchen und die 7. Sinfonie von Dimitrij Schostakowitsch am Donnerstag, 31. Oktober, und Freitag, 1. November, in der Alten Oper Frankfurt, unter der Leitung von Klaus Mäkelä.
Aber den Himmel kann es nicht geben ohne die Hölle: »So jedenfalls klingt in meinen Ohren Krieg«, hat der Komponist Dmitrij Schostakowitsch über den ersten Satz seiner 7. Sinfonie gesagt. Sie ist kein Soundtrack für ein martialisches Videospiel, sondern eine Musik, geprägt von einem echten Krieg. Später wurde sie weltweit zur »Melodie des Antifaschismus«, wie »Die Zeit« unlängst schrieb. Entstanden ist sie 1941, als seine Heimatstadt von der deutschen Wehrmacht belagert wurde – es waren mit die grausamsten 900 Tage des Zweiten Weltkriegs. Schostakowitsch aber schrieb keine heroische Schlachtensinfonie, im Gegenteil: Es wurde ein Werk, das die Tragik und Unmenschlichkeit eines Krieges in Töne fasste. Radikal und brutal kann diese Musik klingen, aber auch verzweifelt und grotesk. Zur ersten Probe in der blockierten und ausgehungerten Millionenstadt kamen nur 15 Musiker des Orchesters, die übrigen waren bereits tot. Dennoch stemmte die Stadt eine Aufführung, sie wurde zum Symbol für den Durchhaltewillen der Leningrader, symbolisierte aber auch ihre Trauer: »Ich trauere um alle Gequälten, Gepeinigten, Erschossenen, Verhungerten. Es gab sie in unserem Land schon zu Millionen, ehe der Krieg gegen Hitler begonnen hatte«, konstatierte der Komponist. »Es geht um Leningrad, das Stalin zugrunde gerichtet hat. Hitler setzte nur den Schlusspunkt.«
hr-Sinfonieorchester, Klaus Mäkelä
Martin Helmchen (Klavier)
Robert Schumann: Klavierkonzert a-Moll
Dmitrij Schostakowitsch: Symphonie Nr. 7 C-Dur, op. 60 (»Leningrader«)