100 Jahre Musik für den Rundfunk
Hallo, hier spricht Leipzig
Mit den Worten »Hallo - Hallo, hier ist Leipzig!« ging am 1. März 1924 die Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) auf Sendung - wenige Monate nach der deutschen Radiopremiere in Berlin. Vor allem zu Beginn der jungen Rundfunk-Ära war der Bedarf an live gespielter Musik immens, denn Aufzeichnungen waren technisch noch nicht möglich. Die Konzerte gingen aus dem engen Radiostudio direkt »über den Äther«. Früher als andere setzte der mitteldeutsche Sender auf eigene Ensembles. So wurden die historischen Vorläufer der heutigen MDR-Ensembles, das Leipziger Sinfonieorchester und die Leipziger Oratorienvereinigung, bereits 1924 an die MIRAG gebunden.
2024 feiert der Mitteldeutsche Rundfunk nun das 100-jährige Bestehen seiner Ensembles. Radioorchester haben in den letzten einhundert Jahren Kulturgeschichte geschrieben. Unzählige Repertoire-Einspielungen, die Förderung zeitgenössischer Musik und die Umsetzung des Bildungsauftrags der öffentlich-rechtlichen Sender unterstreichen deren Bedeutung. Auf dem Programm des Festkonzerts im Leipziger Gewandhaus stehen Werke, die eng mit der Geschichte des Rundfunks und insbesondere der MDR-Klangkörper verbunden sind oder in ihrem Auftrag entstanden, u. a. von Eduard Künneke, George Gershwin, Hauschka, Steffen Schleiermacher und Daniel Schnyder. Es musizieren das MDR-Sinfonieorchester und der MDR-Rundfunkchor. Den Solopart in Gershwins »Rhapsody in Blue« übernimmt Fazil Say. Es dirigieren Dennis Russell Davies und Philipp Ahmann.
Fotocredit: MDR