Komische Oper Berlin
Georg Friedrich Händel: "Semele"
Magische Barock-Momente in der Inszenierung von Barrie Kosky
Als Georg Friedrich Händel im Februar 1744 dem Publikum in Covent Garden sein neuestes Oratorium, Semele, präsentierte, zeigte sich selbst die liberale Londoner Bürgerschaft ob des schlüpfrigen Sujets leicht irritiert. Erwartet hatte es an dieser Stelle einen biblischen Stoff – der Fastenzeit entsprechend. Letztlich ließ sich das Publikum aber von der saftigen Handlung und Händels mit reichen Chören durchwirkten Musik überzeugen.
Zur Handlung: Jupiter entführt an ihrem Hochzeitstag seine Geliebte, die Königstocher Semele. Juno, die eifersüchtige Gattin des Göttervaters, setzt alles daran, der hemmungslosen Affäre ein Ende zu setzen. Getarnt als deren jüngere Schwester Ino überredet sie Semele, Jupiter dazu zu bringen, sich in seiner wahren göttlichen Gestalt zu zeigen. Nur so könne Semele die ersehnte Unsterblichkeit erlangen. Semeles Ehrgeiz ist schließlich stärker als Jupiters Widerstand und ihr Schicksal besiegelt: In den sengenden Strahlen des Gottes verbrennt sie zu Staub.
Die Produktion von Semele aus dem Jahr 2018 ist Teil der erfolgreichen Barockopern-Serie der Komischen Oper Berlin. Angeführt von Nicole Chevalier in der Titelpartie ist unter der musikalischen Leitung von Barockspezialist Konrad Junghänel ein hochkarätiges Ensemble – darunter Allan Clayton als Jupiter – in einer Inszenierung von Intendant und Chefregisseur Barrie Kosky zu erleben. Das Oratorium in englischer Sprache gehört, wenngleich in Deutschland selten gespielt, weltweit zu den populärsten Werken des Komponisten.
Hier gab es viel Lob von den Kritiker*innen: »magische Momente« [Berliner Zeitung], »tief traurig und tief beeindruckend« [rbb inforadio], »ein ausnahmslos großartiges Ensemble« [taz] – um nur einige zu nennen.
Fotocredit: Händels Semele an der Komischen Oper Berlin