Staatstheater Cottbus & Badisches Staatstheater Karlsruhe
Das Tagebuch der Anne Frank
Dokumentation voller Poesie: Der russische Komponist Grigori Frid setzt das einzigartige geschichtliche und menschliche Zeugnis der Anne Frank in eine Oper für Jugendliche um
„Eigentlich ist die Jugend viel, viel einsamer als das Alter. Die Alten haben ihre Ansichten und brauchen nicht zu schwanken, denn sie wissen, wo’s lang geht im Leben. Für uns junge Menschen ist es doppelt schwer, unsere Meinung zu behaupten in solchen Zeiten, in denen alle Ideale zerbrechen, in denen Menschen wieder zweifeln an Wahrheit, an Gerechtigkeit, an Gott!“ Anne Frank ist 15 Jahre alt, als sie diese Gedanken am 15. Juli 1944 in ihrem Tagebuch notiert. Mit ihrer Familie und Freunden ihrer Eltern lebt sie versteckt im Hinterhaus der Firma ihres Vaters in Amsterdam. Die deutsche Besatzung entdeckt das Versteck. Anne Frank und ihre Schwester kommen im Konzentrationslager Bergen-Belsen um, die Mutter in Auschwitz-Birkenau, wo nur der Vater die Befreiung erlebte.
Ihr Schicksal macht Das Tagebuch der Anne Frank zu einem einzigartigen geschichtlichen und menschlichen Zeugnis. Der russische Komponist Grigori Frid gibt den Aufzeichnungen in einem ebenso intimen wie expressiven Werk für Sopran solo eine Stimme. Sie gehört in der filmischen Umsetzung von Regisseur Patric Seibert der jungen türkischen Sopranistin Ilkin Alpay. Es ist eine Annäherung an das Schicksal von Anne Frank und eine Auseinandersetzung mit der Frage, was die für jüngere Generationen ferne Zeit der Naziherrschaft in Deutschland mit uns zu tun hat und mit uns macht.
Mit: Ilkin Alpay (Sopran), Virginia Breitenstein (Klavier), Barbara Dussler (Stimme)
Online am 3., 11., und 13. Mai, jeweils mit Nachgespräch im Anschluss.
Fotocredit: Marlies Kross