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Das königliche Brüsseler Opernhaus La Monnaie

Camille Saint-Saёns | Henry VIII

Olivier Py setzt mit Alain Altinoglu am Pult und Lionel Lhote in der Titelrolle das vergessene Werk in Szene

Olivier Py trägt mit seinen Inszenierungen zu einer neuen Sicht auf die französische Grand opéra bei. Am königlichen Brüsseler Opernhaus La Monnaie setzt er Camille Saint-Saёns’ Oper »Henry VIII« in Szene, eine Verschmelzung von Tragédie lyrique und Grand opéra. Die musikalische Leitung übernimmt Alain Altinoglu.
Henry VIII will Anne de Boleyn erobern, die die Geliebte des spanischen Botschafters Don Gomez de Féria ist. Sie widersetzt sich zunächst dem Werben des Tudor-Königs. Als dieser ihr jedoch verspricht, Catherine zu verstoßen und sie zur Königin zu machen, gibt sie ihren Widerstand auf. »Reine! Je serai reine!«, schwärmt sie begeistert von ihrer zukünftigen Macht.
Der Papst allerdings versagt Henry VIII den notwendigen Dispens. In einer Bulle erklärt er die Ehe Henrys mit Catherine für gültig. Henry erhebt sich daraufhin zum Oberhaupt der Kirche Englands. Unter dem Jubel des Volkes nimmt er Anne Boleyn zu seiner Gemahlin. Schon bald aber zweifelt er an ihrer Treue. Um diese Zweifel zu zerstreuen, will Anne de Boleyn von Catherine das Empfehlungsschreiben für Don Gomez, in dem von ihrer Verbindung mit ihm die Rede ist.
Es kommt zu einer dramatischen Begegnung der beiden Frauen, zu der unerwartet auch Henry VIII dazu stößt. Catherine, die Henry wahrhaft liebt, zeigt innere Größe. Anne de Boleyn aber kann sie nicht retten. Das deutet der Schluss an. Das Libretto verfassten Pierre Léonce Détroyat und Paul-Armand Silvestre nach dem historischen Drama »La cisma de Inglaterra« von Pedro Calderón de la Barca. Sie verzichten darauf, die Hinrichtung Anne de Boleyns zu zeigen. Camille Saint-Saёns verschafft das Werk die Anerkennung als Opernkomponist, und mit seinen Opern meinte Saint-Saёns auch, sich Unsterblichkeit erobert zu haben.

Besetzung

Regie: Olivier Py
Musikalische Leitung: Alain Altinoglu
Bühnenbild und Kostüme: Pierre-André Weitz
Licht: Bertrand Killy
Choreografie: Ivo Bauchiero
Chorleitung: Stefano Visconti

Henry VIII: Lionel Lhote
Don Gomez de Féria: Ed Lyon
Cardinal Campeggio: Vincent Le Texier
Comte de Surrey: Enguerrand de Hys
Duc de Norfolk: Werner van Mechelen
Cranmer: Jérôme Varnier
Catherine d’Aragon: Marie-Adeline Henry
Anne de Boleyn: Nora Gubisch
Lady Clarence: Claire Antoine
u.a.
La Monnaie Symphony Orchestra
La Monnaie Chorus
La Monnaie Choral Academy

Fotocredit: Baus

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