Wiener Symphoniker, Karina Canellakis
Beethoven-Tag: Symphonie Nr. 9
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Zum Ausklang des Beethoventags überträgt ARTE live und open air aus Wien Ludwig van Beethovens unsterbliche Hymne für Freiheit und Gemeinschaft: seine 9. Symphonie. Es ist wahrlich erstaunlich, dass Beethoven in der Lage war, ein derart komplexes, klangvolles Werk zu komponieren, obwohl er zu jenem Zeitpunkt bereits völlig taub war. Mit einer vielfältigen Zahl an Instrumenten, darunter Piccoloflöte, Posaune und Kontrafagott, sowie hinsichtlich der Größe des Orchesters sprengt diese Komposition alle Dimensionen einer klassischen Symphonie. Beethovens Monumentalwerk gipfelt in einem majestätischen Höhepunkt, dessen Dramatik von seiner Interpretation von Friedrich Schillers Gedicht »An die Freude« durch einen Chor und vier Solisten noch verstärkt wird.
Der weltberühmte letzte Satz wird von vielen als die schöpferische Krönung seines Gesamtwerks gesehen. Tatsächlich war es Beethovens lebenslanger Traum, Friedrich Schillers glühendes Plädoyer für eine Welt gleichberechtigter Menschen – geschrieben 1785 – zu vertonen, da dieses Gedicht das höchste Anliegen des Musikers in Worte fasst: Frieden und Brüderlichkeit für die ganze Welt.
Zur Überraschung des Publikums hatte Beethoven einen Chor eingesetzt, nie zuvor hatte es derartiges bei Symphoniekonzerten gegeben. Ohne Gehör hat Beethoven ein Meisterwerk geschaffen, das nicht nur die Hymne der Europäischen Union und als erste Komposition ins Welterbe der UNESCO aufgenommen wurde, sondern auch in zahlreichen Spielfilmen und als Vorlage für Pop-Hits bis in unsere Gegenwart reicht. Beethovens Neunte, an der er über sechs Jahre arbeitete, war gleich bei der Uraufführung am 7. Mai 1824 in Wien ein fulminanter Erfolg.
Es spielen die Wiener Symphoniker, begleitet von Camilla Nylund, Elisabeth Kulman, Piotr Beczała und Ryan Speedo Green, die mit ihren Stimmen Schillers und Beethovens bis heute unerfüllten Traum von Gleichheit und Brüderlichkeit der Menschheit erklingen lassen werden. Musik für die Ewigkeit.
Fotocredit: BR/Mathias Bothor