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Eröffnungskonzert KlangArt Vision 2021 | Anhaltische Philharmonie Dessau

Auf dem Weg der Verheißung | Meisterkompositionen des 20. Jahrhunderts mit jüdischen Bezügen

Vertreibung, Exil und Verheißung – eine musikalische Spurensuche in der jüdischen Geschichte!

Alle Weltreligionen bieten ihren Anhängerinnen und Anhängern die Antwort auf eine zentrale Frage: Warum das alles? Beim Eröffnungskonzert der Musikfesttage KlangART Vision begibt sich die Anhaltische Philharmonie auf eine musikalische Spurensuche in die jüdische Geschichte.

KlangART Vision ist offizieller Partner des bundesweiten Festjahres #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland. Die Veranstaltungen der KlangART Vision sollen jüdisches Leben zeitgenössisch-musikalisch erlebbar machen.

Menschen sehnen sich nach dem Ende von Angst, von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Das göttliche Versprechen. Schon in den ältesten überlieferten jüdischen Schriften finden sich solche Gedanken. Als die frühen Christen sich einem kommenden Erlöser zuwandten und die Römer weiterhin Rebellionen niederschlugen, erkannten die jüdischen Führer, dass sie neue Wege gehen mussten, um ihre Lebensweise und Kultur zu erhalten.

1919 kam Sergej Prokofjew in den Vereinigten Staaten mit diesen Gedanken in Berührung. Ein reisendes Ensemble übergab ihm ein Buch mit alten hebräischen Melodien. Prokofjews Interesse war geweckt, und er schrieb innerhalb von 24 Stunden eine Ouvertüre über hebräische Themen, die sich als sehr erfolgreich erwies.

Der Liederzyklus „Aus jüdischer Volkspoesie“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für Dmitri Schostakowitschs Verbundenheit und Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung, die in Stalins Sowjetunion schlimme Repressionen erdulden musste. Die Texte handeln vom Alltag einfacher Menschen auf dem Land, ihren Leiden und Freuden.

In Deutschland zwangen die Nationalsozialisten unzählige jüdische Künstler in die Emigration. So auch den in Hamburg geborenen Berthold Goldschmidt, der 1924/25 für einige Wochen als Korrepetitor am Dessauer Theater beschäftigt war. Teile seiner hier uraufgeführten Tanzsuite op. 2 fanden Eingang in die Suite op. 5 für Orchester.

Viele der in Europa misshandelten Jüdinnen und Juden wanderten in die Vereinigten Staaten aus. So kam es, dass die zionistische Bewegung dort in den 1930er Jahren massiven Zulauf erhielt. Viele Jüdinnen und Juden fernab vom Land ihrer Geburt träumten von einer neuen Heimat. Den Soundtrack dazu bestellte einer der führenden Köpfe der Bewegung, der Journalist Meyer Weisgal, bei Franz Werfel und Kurt Weill. Das biblische Drama „Der Weg der Verheißung“ erzählt die Geschichten von Vertreibung, Exil und Verheißung – und arbeitet an dem Narrativ einer Zukunft des jüdischen Volkes, das schließlich in der Gründung des Staates Israel mündete.

Ein Traum, den Komponist und Dirigent Paul Ben-Haim leben konnte. 1933 emigrierte er nach Palästina und gilt als der Vater der israelischen Musik. Seine Rhapsodie ist tief in der deutschen Spätromantik verwurzelt, andererseits strahlt sie die Melodik seiner neuen orientalischen Heimat aus.

Diese Tonsprache war eines der Vorbilder für John Williams Soundtrack zum Film „Schindlers Liste“: eine Filmmusik, die ebenso eindringlich wie unaufdringlich ist.

Fotocredit: Claudia Heysel

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