Theater Krefeld und Mönchengladbach
Arthur Schnitzler: Reigen
Arthur Schnitzlers Meisterwerk über Begegnung, Verfehlung und die Fremdheit zwischen Mann und Frau
„…die ungeheure Fremdheit zwischen Mann und Weib wurde fühlbar…“ schreibt Arthur Schnitzler am 5. Februar 1921, nachdem er in Berlin Proben zur Uraufführung seines 1896/97 geschriebenen „Reigen“ besucht hatte. Die Inszenierung traf den Punkt, auf den es ihm ankam.
Um zehn Begegnungen, um zehn Verfehlungen von Mann und Frau geht es in Schnitzlers ironischem und melancholischem „Reigen“. Immer dreht es sich um „das Eine“, immer gibt es ein Davor und ein Danach, immer geht man danach auseinander – um gleich darauf bei jemand andrem zu erscheinen. So ergibt sich der Reigen: Jede Szene ist mit der folgenden durch eine Figur verbunden. Heißt auch: Jede/r schläft mit zwei anderen.
Weil es in jeder (beinah) der zehn Szenen zum Äußersten kommt, eignete sich „Reigen“ zur Skandalisierung. Das obsessive Starren auf „das Eine“ ersparte die Auseinandersetzung mit der scharfsinnigen Beobachtung der Geschlechterverhältnisse durch alle Schichten der Gesellschaft hindurch.
Arthur Schnitzler: Reigen
Inszenierung: Maja Delinic
Bühne: Ria Papadopoulou
Kostüme: Janin Lang
Musik: Clemens Gutjahr
Choreografie: Pascal Merighi
Dramaturgie: Martin Vöhringer
Mit: u.a. Katharina Kurschat, Raafat Daboul, Henning Kallweit, Jannike Schubert
Fotocredit: Theater Mönchengladbach