Théâtre du Châtelet Paris 2020
Aktaion - Oper von Marc-Antoine Charpentier
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Der Film von Regisseur Corentin Leconte lässt die Zuschauer mitten ins Geschehen eintauchen
Marc-Antoine Charpentiers barocke Opéra de Chasse »Actéon« aus dem Jahr 1684 entstand nach Vorlage des antiken Actaeon-Mythos. Hier ist sie in einer Aufführung des Ensembles »Les Cris de Paris« von Geoffroy Jourdain in einer Inszenierung von Benjamin Lazar zu sehen. Der Film von Regisseur Corentin Leconte lässt die Zuschauer mitten ins Geschehen eintauchen.
Neugier kommt vor dem Fall – so könnte die Moral dieser mythologischen Geschichte lauten: Der Jäger Actéon belauscht die sich unbeobachtet wähnende Göttin Diana und ihre Gefährtinnen beim Bade. Als sie ihn ertappt, verwandelt ihn die zornige Göttin in einen Hirsch und der arme Jäger wird von seinen eigenen Hunden zerrissen.
Schon im 17. Jahrhundert wurde Charpentiers Werk als besonders originell und geistreich gepriesen. Die ausgesprochen kurze Oper (sechs Aufzüge mit einer Länge von insgesamt gerade einmal 40 Minuten) schildert die Ereignisse »in Echtzeit«, wodurch die Zuschauer im Rekordtempo von unbeschwerter musikalischer Unterhaltung in ein furchterregendes Drama katapultiert werden.
Benjamin Lazar und Corentin Leconte haben dieses Gefühlskarussell in ihrem neuen Film perfekt umgesetzt und entführen die Zuschauer mit einer langen, live aufgenommenen Kameraeinstellung direkt in den Mittelpunkt des Geschehens. Die Einfachheit der Theaterbühne und die Rafinesse der filmischen Effekte machen aus diesem gewagten zeitgenössischen Werk ein absolutes Must-See.
Inszenierung: Benjamin Lazar
Les Cris de Paris, Geoffroy Jourdain
Mit Judith Chemla, Marielou Jacquard (Juno), Adèle Carlier (Diana), Constantin Goubet (Acteon)
Fotocredit: Arte