Fabio Condemi setzt die unheimliche und rätselhafte Kammeroper in Szene.
»Die eigentliche Aufgabe besteht darin, die Leere zu hinterfragen, die Abwesenheit, die alle Charaktere in eine unaufhaltsame Abwärtsspirale zieht«, schreibt Fabio Condemi in seinen Regienotizen. Am Opernhaus der italienischen Stadt Reggio Emilia inszeniert er Benjamin Brittens Kammeroper »The Turn of the Screw« (Die Drehung der Schraube). Britten komponierte das unheimliche und rätselhafte Werk nach einem…
»Bei Mozart habe ich das Gefühl, es ist ein Lichteinfall von einem anderen Ort«, erklärte Menahem Pressler anlässlich der Aufnahme von Mozarts »Klavierkonzert Nr. 23«. Vor allem für die während Mozarts Wiener Jahre entstandenen Kompositionen hegte Pressler eine Vorliebe. Das »Klavierkonzert Nr. 23« schrieb Mozart 1785/1786, als er, wie ein Kommentar von Beethovens Neffen nahelegt,…
Der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons und sein Orchester laden zum Mahler Festival 2023
»Für mich als Lette ist das Singen wesentlich«, erläutert Andris Nelsons. Als Dirigent habe sein Weg zu Gustav Mahler daher bei der »Zweiten Sinfonie« mit Friedrich Gottlieb Klopstocks Auferstehungshymnus am Ende begonnen. Im Rahmen des Mahler Festivals 2023 widmet er sich am Pult des Gewandhausorchesters dieser »Zweiter Sinfonie« von Mahler. Die Idee, Vokalstimmen einzubeziehen, hatte…
Am 7. Mai 2023 verstarb die amerikanische Sängerin Grace Bumbry in ihrer Wahlheimat Wien. Sie verfügte über eine wunderbare Stimme von dunkel glühendem Timbre und einem enormen Umfang, die sich im Lauf der Zeit vom Mezzosopran zum Sopran wandelte. Anlässlich ihres 80. Geburtstages traf der Moderator Peter Fässlacher sie zum Auftakt der ORF III Künstlergespräche 2017. Grace Bumbry kam 1937 in St. Louis zur Welt. Bei einem Gesangswettbewerb des örtlichen Rundfunksenders KMOX gewann sie den ersten Preis und erhielt ein Stipendium für ein Gesangsstudium an der Boston University. 1955 wechselte sie zur Northwestern University in Chicago, wo sie in die Meisterklasse von Lotte Lehmann kam. Diese riet ihr, nach Europa zu gehen. 1959 gab sie in der Londoner Wigmore Hall ihr erstes Konzert. Bereits im Jahr darauf folgte an der Pariser Oper als Amneris in Giuseppe Verdis »Aida« ihr Operndebüt, und schon im folgenden Jahr holte Wieland Wagner sie als Venus in Richard Wagners »Tannhäuser« auf die Bühne des Bayreuther Festspielhauses. Fortan standen ihr die Opernbühnen der Welt offen. Im Gespräch mit Fässlacher blickt sie zurück auf die Stationen ihrer Karriere. Sie erinnert sich an ihren ersten Auftritt in Bayreuth und erzählt, wie viele große Sänger religiös waren.