Ein Opernballett über den Widerstand und das Schicksal der Menschen im Litauen der Nachkriegszeit
Vier Jahrzehnte musste Feliksas Bajoras’ Opernballett »Lamm Gottes« auf seine Aufführung warten. Erst 2022 wurde seine Aufführung am Litauischen Nationaltheater für Oper und Ballett in Vilnius als das faszinierendste Ereignis des Jahres gefeiert. 1982 hatte Bajoras das Opernballett nach dem gleichnamigen Roman von Rimantas Šavelis geschrieben. Dass es zu dieser Zeit nicht aufgeführt werden würde,…
Der berühmte Roman von Gustave Flaubert als Ballett
Mit der Choreografie »Bovary« begann Christian Spuck am 20. Oktober 2023 seine erste Saison als Ballettintendant des Staatsballetts Berlins. Als Vorlage diente ihm der Roman »Madame Bovary«. Eine Zeitungsnotiz hatte Gustave Flaubert zu dem Roman angeregt, an dem er fünf Jahre arbeitete und der in seiner Sachlichkeit einer der berühmtesten der westlichen Welt wurde. Emma,…
Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir Simon Rattle
Eine Uraufführung zum Thema Künstliche Intelligenz in der Reihe musica viva
Die Uraufführung von Vito Žurajs neuem Orchesterkonzert »Automatones« stand auf dem Programm des von Sir Simon Rattle dirigierten Konzerts der Reihe musica viva. Žuraj setzt sich in dem Werk mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinander. Der Titel bezeichnet jene Kreaturen, die der göttliche Schmied Hephaistos und der athenische Handwerker Daidalos herstellten, wie kaukasische Adler, goldene…
Walther von Goethe ist ein vergessener und überhörter Komponist. Irene Dänzer-Vanotti erinnert in einem Feature an den Enkel des Dichters Johann Wolfgang von Goethe und geht der Frage nach, wie er so in Vergessenheit geraten konnte. Walther von Goethe kam als ältester Sohn von Goethes Sohn August und seiner Frau Ottilie am 9. April 1818 in Weimar zur Welt und verbrachte seine Kindheit im oberen Geschoss des Hauses am Frauenplan in Weimar. Zu Wort kommt der Bass-Bariton Ulf Bästlein von der Kunstuniversität Graz, der den Nachlass Walther von Goethes gehoben hat. Er erzählt, welch lieber Großvater Goethe gewesen sei und welche Katastrophe sein Tod 1832 für den Enkel bedeutete. In Liedern habe dieser sehnsüchtig auf die Tage seiner Kindheit zurückgeblickt. Er wird zum Universalerben eingesetzt und legt mit seiner Verfügung, dass Goethes Besitz zusammenbleiben müsse und an das Großherzogtum Weimar-Sachsen-Eisenach gehe, den Grundstein für die bis heute bestehende Klassik Stiftung Weimar. Dänzer-Vanotti zeichnet den Lebensweg Walther von Goethes nach und bringt Musikbeispiele seiner Lieder. Zudem verweist sie auf drei Opern und mehrere Instrumentalkompositionen, die noch in den Archiven liegen und der Entdeckung harren.