Mit der Messe als Fortsetzung der Oper betonen Jiří Heřman und Jakub Hrůša den Glaubens an den Menschen
Als Vorlage für seine letzte Oper wählt Leoš Janáček Episoden aus dem Roman »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus«. Fjodor Dostojewski verarbeitet darin seine Erlebnisse in dem sibirischen Zuchthaus Omsk. Und in einer russischen Strafkolonie zur Zeit der Zarenherrschaft lässt Janáček seine Oper beginnen. Ein »Neuer« wird erwartet, Alexander Gorjantschikow, ein politischer Häftling, der sogleich nach seiner…
Alan Gilbert widmet sich mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester Gustav Mahlers verkannter Siebter Sinfonie
Der Chefdirigent Alan Gilbert dirigiert das NDR Elbphilharmonie Orchester bei der Aufführung von Gustav Mahlers Siebter Sinfonie. Beklemmend düster lässt Mahler die Sinfonie einsetzen. Klagend im Rhythmus eines Trauermarschs mit dumpfen Trommelwirbeln und durchdringendem Hörnerklang gestaltet er den Beginn. Lange hat Mahler um eine Idee für den ersten Satz gerungen. Doch im Boot auf der…
Klassische Werke schwarzer Komponisten in Oxfords Sheldonian Theatre
Die Pianistin Samantha Ege gestaltet im Sheldonian Theatre der Universität Oxford einen Kammermusikabend mit Kompositionen aus Afrika. Mit dem Streichquartett Castle of our Skins, dessen Name sich von einem Gedicht Nikki Giovannis ableitet und das durch Musik kulturelle Neugier auf schwarze Kunst wecken möchte, spielt sie Werke von Bongani Ndodana-Breen, Undine Smith Moore und Frederick…
Wir kennen Heinrich Schütz nur als alten Mann. Das von Christoph Spätner um 1660 geschaffene Altersporträt prägt unser Bild von ihm. Anlässlich des 350. Todestages von Heinrich Schütz am 6. November 2022 erinnert der E-Bassist und Radioregisseur Janko Hanushevsky in seinem Feature »Heinrich Schütz und der Klang der Worte« an den jungen Schütz, der das Geheimnis hinter den Worten der Bibel sinnlich erfahrbar machen wollte. Zu Gast hat er u.a. Hans-Christoph Rademann, der mit seinem Dresdner Kammerchor das Gesamtwerk von Schütz eingespielt hat. Untermalt mit vielen Gesangsbeispielen, lassen sie das Leben und Wirken Schütz’ während des 30-jährigen Krieges Revue passieren. Sie erzählen von seinem Studium bei dem venezianischen Avantgarde-Komponisten Giovanni Gabrieli, der mit dem Raum experimentierte, von seiner Vertonung der deutschen Psalmen aus der Lutherbibel und von den Spuren, die der Krieg in seinem Schaffen hinterließ. Heinrich Schütz sei eine Jahrhundertfigur. Trotz der vielen Toten, die seinen Weg säumten, brachte eine unerschütterliche Hoffnung seine Musik zum Leuchten.